Oliver Fleischer über sein Buch „Der Oma hätte das gefallen“ (Bonifatius) „An alle, die sich trauen, über den Tod nachzudenken und erst recht an die, die sich nicht trauen“

 

Im Hauptberuf ist Oliver Fleischer Schauspieler und einem breiten Publikum aus Film, Fernsehen und Theater bekannt. Was bisher kaum jemand wusste: Seit zehn Jahren arbeitetet er auch als Leichenträger. Dabei erlebt er jede Menge berührende, aber auch kuriose Geschichten. In seinem Buch Der Oma hätte das gefallen (Bonifatius) erfahren wir viel über die Pannen, die bei Beerdigungen passieren können. Anlass für Fragen:

Oliver Fleischer (c) privat

Worum geht’s in dem Buch?

Oliver Fleischer: In dem Buch geht es um das Leben, auch wenn Beerdigungen im Vordergrund stehen. Als Sargträger kann und konnte ich als stiller Beobachter viel über das Leben lernen. In lustigen und traurigen skurrilen Momenten beschreibt das Buch, dass der Tod zu unserem Leben dazugehört und es nicht weh tut, wenn wir drüber sprechen. Lebend kommen wir hier alle nicht raus, es hilft darüber zu sprechen, um es unseren Angehörigen einfacher zu machen. An keinem anderen Ort wird einem bewusst, wie gleich wir Menschen doch alle sind.

Wie entstand die Idee zum Thema?

Die Idee hatte ich am Anfang nie, als ich meine Nebentätigkeit als Sargträger vor ca. 10 Jahren anfing. Durch ein Zeitungsinterview, das in der FAZ erschien, kam der Bonifatius Verlag auf mich zu und fragte mich, ob ich nicht ein Buch über meine Erlebnisse als Sargträger und meine Sichtweise auf das Leben schreiben möchte… und in einem Anfall von Leichtsinn sagte ich ja :-))

Welche drei Wörter beschreiben es perfekt?

Weinen, Lachen, Leben

An welche Leserschaft richtet es sich?

An alle, die sich trauen, über den Tod nachzudenken und erst recht an die, die sich nicht trauen. Viel Spaß beim Leben.

Mit welchem Argument kann der Buchhandel das Buch im Laden gut verkaufen?

Das Argument liefern am besten die Leser.

Hier ein paar schöne Feedbacks auf mein Buch und meine Lesungen.

„Die Lesung hat mich nicht nur beeindruckt, sondern auch gezeigt, dass die Themen Tod / Trauer / Bestattung ‚endlich‘ auch in Deutschland einen anderen Stellenwert bekommen.

Als Niederländerin bin ich mit dieser Thematik anders und viel offener aufgewachsen und mir ist es teilweise fremd wie ‚verklemmt-verhalten‘ Menschen hier damit umgehen.

Um so besser, daß es starke Persönlichkeiten wie Dich gibt, die die Dinge beim Namen nennen, ohne die Würde und den Respekt zu verletzen.

Mach weiter so!“

„Ich konnte das Buch beim Lesen kaum aus der Hand legen. Voller Empathie hat es mir viele unterhaltsame Stunden Lesespaß geboten. Mal lustig, mal traurig, nie langweilig.

Vielen Dank für das kurzweilige Lesevergnügen.“

„Obwohl das Buch größtenteils auf Friedhöfen „spielt“ ist es eine Liebeserklärung an das Leben und an Menschen. Ein warmherziges und schon auch ergreifendes Buch. Öfter mußte ich sehr schmunzeln und bei einer Stelle (rasender Katafalk) laut lachen.

Eine wirkliche Leseempfehlung!“

„Du hast uns mit höchster Pietät trotz trauriger Anlässe zum Lachen, Weinen und „Nochmal-über’s-Leben-Nachdenken“ gebracht.“

Wie sähe ein Schaufenster dazu schön gestaltet aus?

Vielleicht als Hingucker ein Spruchband „Der Oma hätte das gefallen“ und dann einen Pfeil, der auf das Buch zeigt. Ansonsten würden ein Zylinder, weiße Handschuhe oder auch ein Blumengesteck und ein paar Luftballons thematisch gut passen.