Behörden helfen Buchhändlern

In den letzten fünf Jahren sind über 100 Buchhandlungen aus dem Stadtbild von Paris verschwunden. Grund ist der Mode-Boom. Unzählige neue Modehäuser ziehen in die Stadt und lassen die Mietpreise in die Höhe schnellen. Sogar Universitätsbuchhandlungen mit langer Tradition mussten edlem Stoffen für Frau und Mann von Welt weichen.

Die „Tagesschau“ des Schweizer Fernsehens berichtete über die besorgniserregende Entwicklung. Nun haben sich die Behörden eingeschaltet. Die Pariser Stadtverwaltung möchte mit konkreten Maßnahmen das Buchhandels-Sterben aufhalten, denn eine reiche Buchhandelswelt gehöre zum alten Paris der Kultur.

Sobald die Verwaltung erfährt, dass eine Buchhandlung schließen muss, wird die Situation analysiert und wenn möglich, die Immobilien gekauft. Danach bietet die Stadt der Buchhandlung neue und erschwingliche Konditionen an. Die Stadtregierung möchte in Buchhandlungen auch wieder mehr Veranstaltungen organisieren um die Läden auch als Orte der Begegnung und der Kultur wieder zu lancieren und zu etablieren.

Ob das Engagement der Pariser Regierung für den Buchhandel auch die Schweizer Politik beeinflussen wird, die nur noch vom freien Markt für die Buchkultur spricht, ist mehr als fraglich.

Urs Heinz Aerni

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