„Briefkultur vom Feinsten“: FR mit neuen Details zu Handke-Brief / Kürzung war mit Handke abgesprochen

Recherche macht die schönste Story kaputt – wieder mal:

Ein Brief, den Peter Handke zur Unterstützung von Ulla Berkéwicz geschrieben hatte, sei womöglich gefälscht an die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FAS) weitergereicht worden, das hatte die FAS am 3. des Monats behauptet, [mehr…]

Wie die „Frankfurter Rundschau“ schreibt, betraf die rausgestrichene Kritik Handkes den Umgang der neuen Verlagsleitung mit Günter Berg, Rainer Weiss und Georg Rieppel. Der alte Siegfried Unseld, machte Handke deutlich, sei allerdings auch kein Unschuldslamm gewesen.

Nun berichtet die FR über weitere Details. Kritische Absätze habe es in dem Brief gegeben. Doch Lektor Raimund Fellinger hat gegenüber der Zeitung geäußert, dass im Gespräch mit Handke dieser selbst darauf gekommen sei, den kritischen Absatz seines Briefs zu streichen.

Auch das Abtippen des Briefes (Handke schreibt nur mit der Hand) sei mit Handkes Einverständnis geschehen. Handke im O-Ton in der FR: „Das Kürzen – um die für den Verlag kritischen Stellen – geschah dann sogar auf mein Verlangen, weil es mir im nachhinein schien, es sei vielleicht damals, im Ansturm der beiden Möchtegerngesellschafter oder -gesellen auf Suhrkamp, nicht der rechte Moment für eine Verlagskritik.“

Dennoch sei weiterhin seltsam, warum die FAS nur eine von zwei Seiten des Briefes bekommen habe.

Hintergrund: Im Hause Suhrkamp war ein offener Kampf um die Macht ausgebrochen. Die neuen Gesellschafter kritisierten scharf die Verlagsführung von Ulla Berkéwicz [mehr…] und forderten ein Mitspracherecht bei verlegerischen Entscheidungen der Zukunft. Peter Handke hatte, wie andere Autoren auch, sich hinter die Verlegerin gestellt [mehr…].

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