Buy Local beendet Zusammenarbeit mit Lübbe / Lübbe Vorstand Klaus Kluge: Nehmen Kritik ernst

Die bundesweite Initiative Buy Local distanziert sich von der seit 2012 bestehenden Förderpartnerschaft mit Bastei Lübbe. Grund sind Differenzen aufgrund von Marketingaktivitäten des Verlages mit Amazon.

Bereits gestern hatte Michael Riethmüller, Inhaber der Buchhandlung RavensBuch und Vereinsvorsitzender von Buyy Local, in einem Schreiben an Vorstand Klaus Kluge gegen die jüngste Kooperation von Bastei Lübbe und Amazon protestiert. Bastei Lübbe verschenkt noch bis 14. Januar das E-Book von Dan Browns Illuminati an alle, die die Amazon Kindle Lese-App erstmalig aktivieren.

„Ich habe den Eindruck, dass Lübbe meint, mit solchen Aktionen die stark sinkenden Umsätze kompensieren zu können“, so Riethmüller in einer Stellungnahme. „Das Verlagsmanagement hat aber leider kein Gespür für die Befindlichkeiten des verbreitenden Buchhandels. Wir haben sämtliche Bestellungen storniert, Vertreterbesuche finden nicht mehr statt. Uns kommt sicherlich zugute, dass die Programme der Lübbe-Gruppe weitgehend austauschbar sind, neue DanBrowns und Folletts werden dann halt übers Barsortiment gezogen.“

Der Verein Buy Local begründet die Aufkündigung der Zusammenarbeit wie folgt: „Eine Partnerschaft von Industrieunternehmen, Herstellern und Großhandel mit Buy Local, bedeutet ein eindeutiges Bekenntnis zum Fachhandel und ein dementsprechendes Agieren am Markt. Durch die Kooperation mit Bastei Lübbe, kann Amazon nicht nur seine App bewerben, sondern erreicht zudem die Erhöhung seiner Nutzerzahl. Aus der Sicht von Buy Local stärkt dies in erster Linie die zunehmend monopolistische Struktur des Onlineriesen. Dem Verlag fällt dabei die Rolle des Steigbügelhalters zu.“ Und dies entziehe einer weiteren Zusammenarbeit auf der Ebene einer Förderpartnerschaft, schlicht die Basis, so Vorstand und Geschäftsführung des Vereins.

In einer ersten Stellungnahme zeigt sich Bastei Lübbe – Vorstand Klaus Kluge irritiert von der heftigen Reaktion von Buy Local: „Gerade der Fachhandel ist es ja, den wir stärken wollen und ernst nehmen – keine andere Verlagsgruppe hat zum Beispiel eine solche großer Vertreter-Crew wie wir. Aber neue Leser werden nun mal im Online gewonnen – da versuche wir halt, am Ball zu sein. Und ähnliche Akuten haben wir auch schon mit Hugendubel etwa gemacht,da hat niemand protestiert.“ Er verspricht: „Wir nehmen die Kriik ernst, werden dazu noch ausführlich Stellung nehmen“. Und er gibt noch einen Hinweis: „Nicht Bastei Lübbe verschenkt an amazon Kunden kostenlose Illuminati-Downloads, sondern amazon ist der handelnde Part im Rahmen einer bilateralen Marketingvereinbarung. Das ist ein wesentlicher Unterschied“.

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