De Gruyter trennt sich von Sven Fund

Das muss eine Knall-auf-Fall-Entscheidung gewesen sein – und das war sie auch, wie wir inzwischen erfahren: Gestern abend hat sein Aufsichtsratsvorsitzender dem De Gruyter-Geschäftsführer Sven Fund (Foto) mitgeteilt, dass er das Unternehmen verlassen müsse; seine Aufgabenbereiche werden die beiden Geschäftsführer Anke Beck und Carsten Buhr übernehmen; ein klassischer Rausschmiss.

Über die Hintergründe muss man jetzt spekulieren, denn aus der Außenansicht hat er einen „Super-Job gemacht“, wie uns ein Kenner der Szene sagt: Seit seinem Antritt vor sechs Jahren ist der Umsatz deutlich von rd. 35 Mio. auf über 50 Mio. € gewachsen.

Allerdings lastet man ihm wohl diverse „Fehlentscheidungen“ (so unter anderem den „zu teuren“ Kauf von Birkhäuser) an, dessen Programm nicht zu einem reinen Wissenschaftsverlag passe. Die Gewinnsituation ist tatsächlich derzeit nicht rosig. Hauptsächlich geht es wohl um strategische Überlegungen, er sei zu sehr auf den Bereich „Self Publishing“ fokussiert gewesen.

Fund trat im Mai 2008 in die Geschäftsführung von De Gruyter ein. Unter seiner Führung wurden eine Reihe von Akquisitionen für das Unternehmen getätigt, wie der Zukauf des Birkhäuser Verlags und die Übernahme von Oldenbourg Wissenschaft und Akademie Verlags.

Bevor Fund zu De Gruyter kam, war er Mitglied im Executive Board von Springer Science + Business Media und Managing Director von Birkhäuser sowie SpringerWienNewYork. Seine Berufslaufbahn im Verlagsbereich begann er bei der Bertelsmann AG.

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