Der evangelische Theologe und Autor Klaus Berger in die katholische Kirche übergetreten

Unterschieldiche Berichte ranken sich um die Kirchenmitgliedschaft des Heidelberger Theologen und populären Autor evangelisch-theologischer Literatur, Klaus Berger. Wie die evangelische nachrichtenagentur idea berichtet, sei Berger aus der evangelischen Kirche ausgetreten. Dieser Schritt hat sich wohl ohne Einbeziehung der Öffentlichkeit vollzogen und wurde von Berger erst auf Nachfragen bestätigt. Bergers Wiedereintritt in die katholische Kirche meldee dagegen laut Radio Vatikan die in Würzburg erscheinende Zeitung Die Tagespost. Danach wird das zuständige Bistum Hildesheim den Wiedereintritt urkundlich bestätigen. Eine Bestätigung des Bistums stehe allerdings noch aus.

Um die Kirchenmitgliedschaft von Berger hatte es schon lange Spekulationen gegeben. Der heute 66-jährige hatte sich zuletzt als „Exilkatholik“ bezeichnet. Der Publizist und Präsident der Evangelischen Akademie zu Berlin, Prof. Robert Leicht (Hamburg) hatte Berger vorgeworfen, er sei nur um seiner Professur willen Mitglied der evangelischen Kirche geworden. Berger hatte Leicht im Gegenzug der „großinquisitorische Penetranz“ bezichtigt.

Das katholische Nachrichtenportal kath.net zitiert in dieser Frage die Gegendarstellung Bergers auf die Vorwürfe von Leicht: „Unwahr ist, dass ich jemals aus der katholischen Kirche ausgetreten wäre. Wahr ist vielmehr, dass ich seit 1974 mit Billigung Freiburgs (‚um einen Riesenskandal zu vermeiden‘) evangelische Kirchensteuer zahlen darf… So bin ich glücklicherweise juristisch abgesichert… Unwahr ist, dass ich es darauf angelegt hätte, ‚evangelische Theologie zu lehren‹. Wahr ist, dass ich kath. Priester werden wollte, es aber wegen des Häresievorwurfs nicht durfte. Und wahr ist, dass ich ohne das Asyl in Heidelberg seit fast vierzig Jahren arbeitslos wäre.“

Laut Berger wüsste auch der jetzige Papst Benedikt XVI von dieser Konstruktion. Das bestreitet der Vatikan in einer Stellungnahme allerdings. Dagegen bestätigte die Evanglische Landeskriche Baden gegenüber kath.net, dass Berger als ordentliches Mitglied der evangelischen Kirche geführt werde.

Wie idea weiter berichtet, hatte Berger 1968 die katholische Kirche verlassen, weil seine Doktorarbeit in den „Verdacht der Irrlehre“ eingestuft worden war. Mit dem Schritt Bergers dürfte nun endgültig die Diskussion entbrennen, ob die Schriften Berger als evangelisch einzustufen sind und ob er den Auftrag, evangelische Lehre zu verkünden, gerecht geworden ist.

In diesem Jahr sind von Berger allein acht Titel erschienen unter anderem in den Verlagen Francke, Insel, Herder, Gütersloher und Pattloch. Das Barsortiment listet 28 Titel von ihm.
Insgesamt hat Berger 80 Bücher verfasst.

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