Drei Fragen an Dr. Martina Bach, Leiterin des Bereichs „Medizinische Wörterbücher“ beim Walter de Gruyter Verlag, zur Einstweiligen Verfügung gegen die Werbung des Springer Verlages für sein neues Medizin-Lexikon

BuchMarkt: Wann haben Sie entschieden, gegen die Springer-Werbung in juristischer Form vorzugehen?
Dr. Martina Bach: Zunächst haben wir die Werbung gründlich geprüft, bevor wir entschieden haben, dass es sich nicht um einen kleinen Verstoß, sondern um eindeutig falsche und damit wettbewerbswidrige Aussagen handelt, die nicht unwidersprochen bleiben sollten. Daraufhin haben wir Springer aufgefordert eine Unterlassungserklärung abzugeben, um eine juristische Auseinandersetzung zu vermeiden. Erst als Springer nicht reagiert hat, haben wir die EV zugestellt.

Die Form der Auseinandersetzung scheint für eine gewisse Nervosität im Hause de Gruyter zu sprechen. Trauen Sie Ihrem Zugpferd Pschyrembel nicht mehr?
Zunächst möchten wir betonen, dass der Pschyrembel als eindeutiger Marktführer und eingeführte Marke ein neues Werk nicht fürchtet. Konkurrenz belebt das Geschäft. Aber wir sind für einen fairen Wettbewerb, bei dem jeder Teilnehmer die Vorteile des eigenen Produktes in den Mittelpunkt stellen sollte.
Wir sind guter Dinge, da wir uns mitten in der Vorbereitung für die 260.Auflage des Klinischen Wörterbuches befinden, die gründlich überarbeitet, verbessert und erweitert im September erscheinen wird. Der Pschyrembel wird durch seinen klinischen Bezug und die sorgfältige Auswahl der Begriffe für das Fachpublikum weiterhin einzigartig bleiben.

Die Werbematerialien, in denen die fraglichen Passagen stehen, liegen längst bei Handel und Presse vor. Warum jetzt noch diese EV, befürchten Sie eine ähnliche Strategie in der Endkundenwerbung?
Diese Endkundenwerbung wurde gerade begonnen und wird von Springer nun überdacht werden müssen.

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