Druckbranche: Erstes Halbjahr 2015 unter Vorjahresniveau

Der Bundesverbandes Druck und Medien (bvdm) stellt in seinem aktuellen Branchenbericht zur Situation der deutschen Druckindustrie für das erste Halbjahr 2015 einen Rückgang der Konjunktur fest. Demnach nahm der reale Umsatz von Betrieben mit 50 und mehr Beschäftigten um 2,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab. Außer in der Druck- und Medienvorstufe sank der Umsatz in allen Sparten, der Zeitungsdruck verzeichnete dabei wiederholt die stärksten Einbußen.

Die Produktionstätigkeit der Druckereien mit 20 und mehr Beschäftigten erfuhr in der ersten Jahreshälfte 2015 ebenfalls einen Dämpfer. Der Produktionsindex lag mit 2,7 % unter dem Vorjahresniveau. Damit einher ging in den Monaten Januar bis Oktober 2015 ein Rückgang der Kapazitätsauslastung der Anlagen, von 85,0 % im Jahr 2014 auf 82,9 % im laufenden Jahr. Getrieben wurde diese Entwicklung primär durch sinkende Produktionswerte bei Werbedrucken und Verlagserzeugnissen wie Zeitschriften oder Büchern.

Wilhelm Zacharias, Wirtschaftsreferent des bvdm, sieht für das gesamte Jahr 2015 nahezu keine Wachstumschancen. Auch wenn das gesamtwirtschaftliche Umfeld von einer stabilen Konjunktur und moderatem Wachstum geprägt ist, dürften nur einzelne Segmente der Druckindustrie davon profitieren können. Die Entwicklung des Druckgewerbes insgesamt steht jedoch unter schwachen Vorzeichen. Denn die Signale aus den nachgelagerten Branchen (Verlagswesen, Produzierendes Gewerbe, Einzelhandel sowie die Werbewirtschaft) und aus dem Ausland deuten nur wenige positive Impulse an.

Gleichwohl hat sich im ersten Halbjahr 2015 das Finanzierungsklima in der Branche verbessert. Dies dürfte im noch laufenden und kommenden Jahr für eine zunehmende Investitionstätigkeit der Druckunternehmen sorgen, die seit Langem ausgeblieben war. Auch der sogenannte drupa-Effekt dürfte sich dabei 2016 günstig auswirken.

Der komplette Branchenbericht enthält neben der Konjunkturanalyse auch eine vertiefte Strukturuntersuchung der Druckindustrie sowie ein Sonderkapitel zum Außenhandel mit Druckerzeugnissen der einzelnen Bundesländer. Mitglieder der Verbände Druck und Medien erhalten den Bericht über ihren Landesverband.

Der Bundesverband Druck und Medien e.V. (bvdm) ist der Spitzenverband der deutschen Druckindustrie. Als Arbeitgeberverband, politischer Wirtschaftsverband und technischer Fachverband vertritt er die Positionen und Ziele der Druckindustrie gegenüber Politik, Verwaltung, Gewerkschaften und Forschungsinstituten. Getragen wird der bvdm von neun regionalen Verbänden. International ist er über seine Mitgliedschaft bei Intergraf und FESPA organisiert. Zur Druckindustrie gehören aktuell rund 8.700 überwiegend kleine und mittelständische Betriebe mit etwa 141.000 Beschäftigten.

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