Einstweilige Verfügung gegen „Gesunder Zweifel“ von Ursel Sieber (Berlin Verlag)

Gegen den Berlin Verlag und seine Autorin Ursel Sieber ist eine einstweilige Verfügung des Landgerichts Hamburg ergangen.

Grundlage ist die Behauptung von Dr. Gerhard Ehninger, eines Medizinprofessors, der sich in einigen Passagen des Buches“Gesunder Zweifel“ unzutreffend dargestellt sieht. Dem Berlin Verlag wird vom Gericht bis zur Klärung der Vorwürfe mit sofortiger Wirkung untersagt, das Buch zu verbreiten, solange es die beanstandeten Sätze enthält.

„Ursel Siebers Buch setzt sich eingehend mit dem Einfluss von Pharma-Lobbys und schwarz-gelber Politik auf die Zulassung neuer Medikamente auseinander, wie er auch in der aktuellen Debatte über die Gesundheitsreform thematisiert wird. Neu am Markt eingeführte Medikamente haben, wie Sieber am Beispiel von Therapien gegen Krebs, Demenz und Diabetes ausführt, oftmals keinen Zusatznutzen. Sie sind teurer, belasten das Gesundheitssystem und schaden den Patienten mitunter sogar, statt ihnen zu helfen. Anlass des Buches ist die Entlassung Peter Sawickis, der als Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) jahrelang dagegen gekämpft hat, dass wirtschaftliche Interessen der Pharmaindustrie bei der Beurteilung neuer Medikamente den Ausschlag geben. Widerstand der Gesundheitsindustrie und schwarz-gelber Politik hat dazu geführt, dass Sawicki am 31. August dieses Jahres aus dem Amt scheiden musste“, heißt es in der Presseerklärung des Verlags.

Der Berlin Verlag wird gegen die einstweilige Verfügung gerichtlich vorgehen und erwartet die baldige Freigabe des unveränderten Buches.

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