HDE: Trotz Stimmungstalfahrt Weihnachtsgeschäft nicht betroffen

Die Talfahrt des Stimmungsbarometers für den deutschen Einzelhandel hält ungebrochen an. Der gesamtdeutsche Index büßte wiederum deutlich an Punkten ein und sank auf einen Stand von 72,5 Punkten, meldet das Beratungsunternhemen BBE RETAIL EXPERTS.

Der umsatzmäßige Vorjahresvergleich fällt mittlerweile bei vielen Händlern negativ aus; lediglich ein gutes Drittel der Händler (36 Prozent) kann sich über Umsatzzuwächse freuen. Die Hoffnung auf mittelfristig verbesserte Geschäftszahlen hat das Gros der Einzelhändler aufgegeben. Mindestens jeder zweite Händler (54 Prozent) erwartet zukünftig weitere Gewinneinbußen. An steigende Umsätze mögen nur noch 16 Prozent der Befragten glauben, an höhere Gewinne 13 Prozent.

Stellt das Weihnachtsgeschäft einen Hoffnungsschimmer für den Einzelhandel dar?

Josef Sanktjohanser, Präsident des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE), gab sich bei der HDE-Weihnachtspressekonferenz am 27. November 2008 in Berlin zuversichtlich und erklärte: „Trotz Finanzkrise, Rezession und Hiobsbotschaften aus anderen Branchen hat der Einzelhandel einige gute Gründe, das Weihnachtsgeschäft nicht verloren zu geben. So konnten die Einzelhandelsunternehmen von Januar bis September 2008 ihren Umsatz um nominal 1,6 Prozent zum Vorjahr steigern (real: minus 0,7 Prozent). Eine aktuelle Trendumfrage des HDE deutet darauf hin, dass es im Oktober und November keinen Umsatzeinbruch gegeben hat. Damit bewegen wir uns im Rahmen unserer Jahresprognose für 2008 von einem nominalen Umsatzplus von 1,5 Prozent, was einen realen Umsatzrückgang von etwa einem Prozent bedeutet.“

Die heiße Phase des Weihnachtsgeschäfts beginnt nun. Ob die zuversichtliche Haltung des HDE-Präsidenten eine Entsprechung in den Umsatzzahlen des Weihnachtsgeschäfts finden wird, bleibt abzuwarten.

Die Folgen der Finanzkrise sind bis dato nicht wirklich absehbar, um eine Prognose für 2009 abgeben zu können. Allerdings rechnet der HDE damit, dass die privaten Konsumausgaben verglichen mit dem Vorjahr eher nicht zurückgehen werden und genügend Kaufkraft vorhanden sein wird. Der Spielraum für eine Entwicklung des Einzelhandels auf Vorjahresniveau sei durchaus gegeben, laut Josef Sanktjohanser, entscheidend werde die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sein.

In diesem Zusammenhang ergeht erneut der Appell von Seiten des HDE an die Politik, insbesondere die Privathaushalte der unteren und mittleren Einkommensklassen steuerlich spürbar zu entlasten. Denn der HDE ist überzeugt, dass der Konsum tatsächlich zu einer Stütze der Konjunktur werden kann. Josef Sanktjohanser sagt dazu: „Entscheidend ist, dass es schon im nächsten Jahr ein klares Steuersenkungssignal gibt.“

Dabei wäre die Abschaffung des Solidaritätszuschlags aus Sicht des HDE genau die richtige Antwort auf die Herausforderungen des kommenden Jahres.

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