hr1-RAdio: „Buchmesse, geh nicht weg“

Diesen Kommntar brachte gestern das Radio Programm von HESSEN 1 – hier noch mal zum Nachlesen:

Buchmesse, geh‘ nicht weg…
von Thorsten Harms

Bravo Volker Neumann! Der Direktor der Buchmesse hat mit ein paar achtlos fallen gelassenen Worten genau das erreicht was er wollte. Gut gepokert, kann man dazu nur sagen. Denn eigentlich haben die Betreiber der Buchmesse nie im Ernst daran gedacht nach München umzuziehen. Deshalb hat es auch bisher nie konkrete Verhandlungen mit der Münchener Messe gegeben. Es ging viel mehr darum, der Frankfurter Messegesellschaft und der Hotellerie am Main mal zu zeigen, wie die Kräfteverhältnisse sind.

Dass es überhaupt dazu kommen mußte hat letztendlich die Frankfurter Messe auch selber mitverschuldet. Bei den saftigen Mieterhöhungen von jährlich 6,5 Prozent hätte klar sein müssen, dass irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Der Aufsichtsratsvorsitzenden der Messe, der Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth blieb dann auch gar nichts anderes mehr übrig als sich beweglich zu zeigen. Obwohl sie das Verhalten des Buchmessendirektors als Erpressungsversuch bezeichnete. Ebenso werden sich die Hotels den veränderten Bedingungen anpassen müssen. Noch ist völlig unklar wie dies am Ende aussehen wird. Aber schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Buchmesse am Ende als Punktsieger dastehen wird, denn die Messe wird in Frankfurt bleiben, aber der Status Quo wird es auf keinen Fall der gleiche bleiben.

Die Strategie von Volker Neumann ist damit voll aufgegangen. Das Problem ist nur dass andere Messen jetzt dem Beispiel folgen und die Stadt ebenfalls unter Druck setzen. Wenn daraus ein Flächenbrand entsteht, hätte Neumann das mitzuverantworten, doch das ist nicht sein Problem.

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