Kampagne gegen Verschwinden des empfohlenen Bücher-Ladenpreises

Knapp zehn Jahre, nachdem in Großbritannien die Buchpreisbindung aufgegeben wurde, vollzieht sich eine Art Nachhutgefecht jener grundlegenden Entscheidung, „Längst hat auf der Insel der Preiskampf unter den Buchketten härteste Formen angenommen („Buy two, get one for free“), zuletzt zu beobachten, als der jüngste Harry-Potter-Band auf den Markt kam. Jetzt soll weiter liberalisiert werden. Der Richtpreis auf dem Einband – Relikt oder Rettungsring, darauf lässt sich die aktuelle englische Debatte verkürzen. Große Buchhandels-Ketten möchten nun auch den empfohlenen Richtpreis, die unverbindliche Preisempfehlung, vom Bucheinband verschwinden zum lassen“, schreibt heute Christoph Schwennike in der „Süddeutschen Zeitung“.

Siebenunddreißig namhafte Autoren, darunter J. K. Rowling, P.D. James und andere haben eine Kampagne gegen solche Pläne initiiert. Vergleiche mit Kartoffelchips und Hühnereiern werden bemüht. „Jede Woche gehen wir in den Supermarkt und kaufen ein Dutzend Eier“, schreibt der frühere Vorsitzende des Schriftstellerverbandes Philip Pullman im Guardian: ¸¸Und wir wissen, dass weder die Henne, die das Ei gelegt hat, noch der Bauer, der es eingesammelt hat, irgend etwas damit zu tun hat, was die Eier kosten werden, weil das der Job des Zwischenhändlers ist … Aber Bücher sind was anderes“, sagt Pullman.

Die Supermarktkette Tesco hatte schon die ersten Bücher ohne Richtpreis auf dem Umschlag im Regal stehen. Die britische Buchhändlervereinigung („Booksellers Association“) gibt sich zwar entschlossen: „Wir sprechen mit den Verlagen, die da mitgemacht haben“. Aber das klingt, als wollte er sich einer Lawine in den Weg stellen.

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