Leipzig liest voller Erfolg/ Bertelsmann trotz gegenteiliger Gerüchte weiter im Boot

„Die DirectGroup Bertelsmann und Der Club Bertelsmann haben heute auf Grund von Pressemeldungen zwei Punkte in einer Presseerklärung bekräftigt: „1. Bertelsmann wird an seinem Engagement für die Leipziger Buchmesse und die Veranstaltungsreihe „Leipzig liest“ festhalten. Das schließt das finanzielle Engagement mit ein. 2. Die Buchmesse und „Leipzig liest“ waren auch in diesem Jahr ein voller Erfolg. Das zeigt der neue Besucherrekord und das enorme Interesse an „Leipzig liest“. Es ist falsch zu behaupten, Der Club Bertelsmann sehe keinen unmittelbaren Nutzen in den Lese-Events. Im Gegenteil: Der Club Bertelsmann hat erstmals in diesem Jahr mit einem Gemeinschaftsstand zusammen mit BOL und „Leipzig liest“ ein eigenes Forum für Lesungen und Autorengespräche geboten, das für viele Messebesucher ein wichtiger Anziehungspunkt geworden ist.“ Hintergrund sind die umlaufenden Gerüchte, das Leipziger Buchmesse-Highlihgt Leipzig liest (immerhin 85.000 Besucher!)sei gefährdet, weil der Bertelsmann Club seine Finanzierung zurückziehe, kommen nicht von ungefähr, werden aber falsch interpretiert: Der Club, der hauptsächlich die Organisation bezahlt hat, steht nach wie vor zu dem nicht nur imagageträchtigen Projekt, sucht aber neue Wege der Mitgliederwerbung, will deshalb die Struktur des „Leipzig liest“ Büros (das übers Jahr auch andere Aufgaben hatte) ändern und es nur noch für diese Aufgabe einsetzen. Was heißt: Dr. Eberhard Reimann und Achim Trotz, die beiden Macher, müssen sich in den nächsten Tagen entscheiden, ob sie künftig nur noch anteilig dafür arbeiten oder ganz aufhören. Gefährdet ist also derzeit weniger die Finanzierung des Projekts, viel mehr das in zehn Jahren aufgebaute Know How des Organisationsbüros. Und das ist in der Tat kaum noch mit Geld zu bezahlen, wenn alte Verbindungen abreissen würden zu Mitveranstaltern etwa, die heute Leistungen (etwa in Tontechnik oder Mieterlass) einbringen, für die früher allein Bertelsmann aufkam (so ist der Bertelsmann Beitrag von früher rd. 500.000 DM auf inzwischen nur rd. 130.000 gesunken). Richtig ist aber auch, dass sowohl der Leipziger Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee bereits weitergehende Hilfe (kostenloses Büro) zugesagt hat und bei Bertelsmann im Hintergrund eine anteilige Umschichtung der Mittelbereitstellung auch auf Random House Schultern erwogen wird. Darüber kann aber erst entschieden werden, wenn klar ist, in welcher Form das Organisationsbüro künftig arbeiten wird. Immerhin könnte das LL-Büro ja auch für den geplanten Buch-Oscar arbeiten. „Leipzig liest“ war übrigens das erfolgreichste seiner Geschichte, wie die Veranstalter eben mitteilen: 85.000 Besucher kamen zu den knapp 800 Veranstaltungen des Jubiläumsprogramms. Damit habe „Leipzig liest“ seinen Ruf als größtes Festival seiner Art für Bücher, Autoren und Leser nachdrücklich unterstrichen. Initiiert hatte „Leipzig liest“ 1992 übrigens Dr. Theo Schäfer (damals Bertelsmann Club,der das Festival bis heute maßgeblich unterstützt), heute ist es eine Gemeinschaftsaktion auch mit der Stadt Leipzig, der Leipziger Messe GmbH, dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels, der an der Leipziger Buchmesse beteiligen Verlage und des Mitteldeutschen Rundfunks. die von Leipzig nicht mehr wegzudenken ist. Rowohlt Geschäftsführer Dr. Helmut Dähne spricht für viele, wenn ers sagt: „Alle hoffen, dass ‘Leipzig liest‘ bestehen bleibt. Man muss es Bertelsmann lassen, dass sie mit ‚Leipzig liest‘ ein Pfund initiiert haben, mit dem man wuchern kann.“ „

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