Maxim Billers Roman „Esra“ (KiWi) heute vor Gericht

Heute wird das Münchner Oberlandesgericht über die freiheit der Literatur urteilen: So lautet der Tenor in den großen Feuilletons zur heutigen Gerichtsverhandlung um Maxim Billers Roman „Esra“ (Kiepenheuer & Witsch). Zwei Klägerinnen werfen dem Autor vor, ihre Privatsphäre verletzt zu haben. Seit April darf das Buch nicht mehr ausgeliefert werden. Autor und Verlag sind daraufhin in Berufung gegangen. Uwe Wittstock sagt in der „Welt“ deutlich, worum es geht: „Wenn das erste Urteil gegen Billers Roman künftig Bestand haben sollte, werden die Möglichkeiten der Schriftsteller, zeitgenössische Erfahrungen zu schildern, erheblich eingeschränkt.“ Der Fall Klaus Mann um „Mephisto“ lässt grüßen, mein Wittstock – und das peinliche Urteil damals nach acht Jahren Verhandlungen, nämlich die Niederlage des Buches – ist inzwischen Literaturgeschichte. Allerdings eine, die nicht nach Fortsetzung ruft.

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