„Wir fühlen uns als Heimkehrer: Ullstein und Berlin, das waren einst Synonyme. So
soll es wieder sein,“ sagte Viktor Niemann am Freitag bei der feierlichen Einweihung des neuen Domizils in der Friedrichstraße 126.
Dankbar erwies der Verleger den Mitarbeitern des Hauses Referenz, jenen „stillen Helden“, die alle Unannehmlichkeiten der Baustelle ertragen hatten. Das schien am Freitagabend vergessen. Die rund 1200 Gäste jedenfalls merkten nichts von dem
Umbaustress der letzten Wochen. Darunter Mitarbeiter des Hauses, Verlagskollegen aus nah und fern, Autoren und andere Kulturschaffende.
Gesichtet wurden Volker Neumann, Hans-Olaf Henkel, Rainer Moritz, Günter Berg, Christoph Links, Susanne Schüssler und Klaus Wagenbach, Bernd F. Lunkewitz, Margrit Osterwold, Rufus Beck, Thomas und Claudia Lardon, Oliver Schwarzkopf, Rainer Nitsche und Gudrun Fröba, Detlef Bluhm, Martina Tittel, Konstantin Wecker, Irene Naumczyk, Monika Maron, FC Delius und viele, viele mehr. Auch Bartholomew Ullstein, der
einzige Nachfahre, der noch in der Branche tätig ist, war unter den Gästen, die das wunderbare Ambiente in den Räumen und im Hof des ehemaligen preußischen Gymnasiums genossen.
„Der Rohrstock ist zwar abgeschafft“, sagte Niemann, „aber dafür sorgt die Vorkalkulation für die nötige Disziplin.“ Der Berliner Wirtschaftssenator Harald Wolf (PDS) freute sich sichtlich über die Rückkehr des Traditionshauses und riet: „Mit 101 Jahren sollte man so langsam sesshaft werden. Die Eule, das zweite heimliche Wappentier der Hauptstadt, stehe für den Aufbruch Berlins als Literatur- und Verlagsstadt. Klar, dass an einem solchen Abend Sten Nadolny, der Autor des Ullstein-Romans, nicht fehlte und der beendete seine kurze Familiengeschichte mit einem alten Werbeslogan: Mein Ullstein-Buch blieb im Coupé, was mach ich nun am Stölpchensee?
M.Lesemann