Orell Füssli: Deutliche Steigerung des Betriebsergebnisses, aber Orell Füssli Thalia AG schwächelt

Orell Füssli konnte im Geschäftsjahr 2015 eine deutliche Steigerung des Betriebsergebnisses erzielen, heißt es in einer eben veröffentlichten Presseerklärung. Damit setze das Unternehmen „den eingeschlagenen Kurs der Neuausrichtung erfolgreich fort“. Hauptgrund für die positive Ergebnisentwicklung sei die „fortgesetzte Verbesserung der Produktivität im Sicherheitsdruck“.

Die Buchhandelsgruppe Orell Füssli Thalia habe mit einem „Transformationsprogramm zur nachhaltigen Sicherung des Markterfolges und der Profitabilität“ auf die negativen Folgen der Aufwertung des Schweizer Frankens reagiert, welche aus der Aufhebung des Mindestkurses zwischen Franken und Euro im Januar 2015 resultierte.

Die Orell Füssli Gruppe hat im Geschäftsjahr 2015 einen „Nettoerlös von CHF 279.4 Mio. erwirtschaftet“. Das entspreche gegenüber dem Vorjahr (CHF 288.1 Mio.) einem leichten Rückgang von 3%. Ohne Sonder- und Währungseffekte läge der Nettoerlös um 4% über dem Vorjahr. Das Betriebsergebnis (EBIT) konnte „gegenüber dem Vorjahr stark verbessert werden“ und belaufe sich auf CHF 17.6 Mio. (Vorjahr CHF 4.0 Mio.). Das Jahresergebnis der Orell Füssli Gruppe beträgt CHF 12.8 Mio. (Vorjahr CHF 1.7 Mio.). Das Eigenkapital inklusive Minderheitsanteile ist von CHF 145.8 Mio. auf CHF 159.1 Mio. gestiegen. Die Eigenkapitalquote beträgt 66% (Vorjahr 57%).

Das Joint Venture Orell Füssli Thalia AG erzielte 2015 „anteilig quotenkonsolidiert“ einen Nettoerlös von CHF 98.8 Mio., was einem Rückgang zum Vorjahr (CHF 110.4 Mio.) von rund 11% entspricht. Das Betriebsergebnis (EBIT) beträgt CHF 1.8 Mio. (Vorjahr CHF 3.1 Mio.). Marktseitig war das Jahr geprägt durch die Aufhebung des Mindestkurses zwischen Franken und Euro im Januar 2015. In der Folge führte eine Senkung der Buchverkaufspreise in der Schweiz zu Einbußen beim Nettoerlös. Der Buchmarkt in der Deutschschweiz war gegenüber dem Vorjahr gesamthaft rückläufig, wobei der stationäre Buchhandel stärker unter Druck stand. Orell Füssli Thalia konnte den „Rückgang im Filialgeschäft teilweise durch Wachstum im Digital-Segment kompensieren“. Auch der Nettoerlös aus ergänzenden Sortimenten im Nicht-Buchbereich wurde im Berichtsjahr „leicht gesteigert“.

Der Nettoerlös der Orell Füssli Verlag AG lag im Jahr 2015 rund 5% unter dem Vorjahreswert. Einer Steigerung der Erlöse in den Programmbereichen Kinderbuch und Juristische Medien stehen Rückgänge bei Lernmedien und Sachbuch gegenüber. Die Aufhebung des Mindestkurses zwischen Franken und Euro „bestimmte 2015 auch das Verlagsgeschäft, da dies zum vermehrten Einkauf des Schweizer Buchhandels über deutsche Bezugswege führte“.

Für das Jahr 2016 erwartet die Orell Füssli Gruppe eine „Konsolidierung der Ertragssituation“. Der Sicherheitsdruck „verfügt weiterhin über einen hohen Auftragsbestand“. Orell Füssli Thalia wird sich auf die „Umsetzung des Transformationsprogrammes konzentrieren“.

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