Orell Füssli: Umsatzsteigerung und positives Halbjahresergebnis / Buchhandelssparte schwächelt / Martin Söderberg, Leiter Unternehmensentwicklung und Mitglied der Geschäftsleitung, verlässt Unternehmen

Das steht ganz am Ende der Presseerklärung von Orell Füssli über das Halbjahresergebnis 2015: „Die Funktion der Unternehmensentwicklung wird ab 2016 neu ausgerichtet und nicht mehr in der Geschäftsleitung vertreten sein. Dr. Martin Söderberg, Leiter Unternehmensentwicklung und Mitglied der Geschäftsleitung, wird sich außerhalb des Unternehmens neu orientieren.“

Die Bilanz für das Unternehmen ist positiv, von rückläufigen Buchhandels-Umsätzen abgesehen: Orell Füssli erzielte im ersten Halbjahr 2015 einen Nettoerlös von CHF 141.5 Mio. (Vorjahresperiode CHF 131.2 Mio.), dies entspricht einer Steigerung von rund 8% gegenüber dem Vorjahr. Das Halbjahresergebnis auf Stufe Betriebsergebnis (EBIT) beträgt CHF 7.5 Mio. Das entspricht einer Verbesserung gegenüber dem ersten Halbjahr 2014 (Vorjahresperiode CHF -4.0 Mio.).

Der Nettoerlös im Sicherheitsdruck konnte im ersten Halbjahr auf CHF 67.2 Mio. gesteigert werden (Vorjahresperiode CHF 40.6 Mio.). Das Betriebsergebnis (EBIT) liegt bei CHF 9.3 Mio. (Vorjahresperiode CHF -3.3 Mio.). Die Produktionsmenge konnte gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr durch einen über weite Strecken störungsfreien Betrieb „markant erhöht“ werden. Die Entwicklungsarbeiten für weitere neue Banknotenserien verlaufen nach Zeitplan.

Der Nettoerlös der Division Buchhandel hat sich im ersten Halbjahr 2015 rückläufig entwickelt und beträgt CHF 43.0 Mio. (Vorjahresperiode CHF 48.3 Mio.). Das Betriebsergebnis (EBIT) beläuft sich im ersten Semester 2015 auf CHF -1.9 Mio. (Vorjahresperiode CHF -1.6 Mio.). Das Marktumfeld hat sich auch im ersten Halbjahr 2015 weiter abgeschwächt. Die Aufhebung des Mindestwechselkurses zwischen Franken und Euro im Januar 2015 und das daraus resultierende veränderte Kaufverhalten der Schweizer Kundschaft hat diese Entwicklung wesentlich beschleunigt und zu einer Abwanderung der Einkäufe in den Euro-Raum geführt.

Das Marktsegment E-Books wächst weiterhin, wobei die Wachstumsdynamik im Vergleich zu früheren Jahren nachgelassen hat.

Angesichts der Marktentwicklung wird Orell Füssli Thalia den Fokus auf die Stärkung der Beratungskompetenz im stationären Geschäft, den weiteren Ausbau der Internetpräsenz und ein gezieltes Kostenmanagement legen. Der Nettoerlös der Orell Füssli Verlage lag im ersten Halbjahr 2015 rund 10% unter dem Vorjahreswert. Das Minus resultiert überwiegend aus dem Sachbuchprogramm, das stark auch auf das deutschsprachige Ausland zielt. Die übrigen drei Programmbereiche (Kinderbuch, Juristische Medien, Lernmedien) liegen zusammen in etwa auf Vorjahresniveau. „Wichtigste Herausforderung für das zweite Halbjahr“ ist die Absatzsteigerung im Publikumsbereich, die durch bereits angelaufene Massnahmen in Marketing und Vertrieb erreicht werden soll.

Fazit: Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet Orell Füssli gesamthaft ein deutlich besseres Ergebnis als im Vorjahr. Aber: „Im Buchhandel gehen wir aufgrund des schwierigen Marktumfeldes nicht davon aus, das Vorjahresergebnis wiederholen zu können. Entscheidend für die Höhe des Rückgangs wird die Entwicklung des Weihnachtsgeschäfts sein.“

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