Archiv des DDR-Verlages Der Morgen in Universität Leipzig

Das Archiv des Berliner Verlages Der Morgen befindet sich nun in den Räumen der Universität Leipzig. Die Leipziger Kommissions- und Großbuchhandelsgesellschaft (LKG) hat dazu den Transport des Archivs von Berlin nach Leipzig übernommen.

Der ehemalige Besitzer des Archivs, der Berliner Wissenschaftsverlag Volker Spiess, verkaufte dieses an die Universität, die dafür umfassende Pläne hat: Zusammen mit dem Brockhaus– und dem Reclam-Archiv, die sich schon im Besitz der Universität befinden, soll die Geschichte des Verlagswesens der DDR nachvollzogen werden und für Forschungszwecke zur Verfügung stehen. Langfristiges Ziel ist der Aufbau eines Verlagsmuseums.

Das Archiv umfasst rund 700 Bücher, Titel- und Fotoakten des 1958 gegründeten Verlages. Der Morgen war ein so genannter organisationseigener Verlag der DDR-Blockpartei Liberal Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) und als dieser Sprachrohr auch der Partei. Zudem diente er der Parteienfinanzierung. Neben der Tageszeitung „Der Morgen“, die bis 1991 erschien, veröffentlichte der Verlag die Werke von insgesamt 1.700 Schriftstellerinnen und Schriftstellern, darunter Stefan Heym, Maxie Wander und Hans Dietrich Genscher. Der Verlag stellte seine Arbeit 1995 ein.

Die Bücher des Verlages „Der Morgen“ wurden in Leipzig gedruckt und von dem damaligen ostdeutschen Monopolisten LKG ausgeliefert. Dass sich das Archiv des Verlages nun wieder in Leipzig befindet, ist für Prof. Siegfried Lokatis von der Abteilung Buchwissenschaft des Institutes für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Universität nur konsequent: „Es ist unser Bestreben, Leipzig als Buchstadt aufleben zu lassen und das fruchtbar zu machen, was es hier gibt.“ Leipzig ist nun um ein kleines Stück Buchgeschichte reicher.

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