Presseerklärung des Droste Verlags zum Antrag der ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG gegen das Buch „Angriff auf die City“

Die Hamburger ECE Projektmanagement GmbH & Co. KG hat eine einstweilige Verfügung vor dem Landgericht Hamburg gegen die Auslieferung des Buches „Angriff auf die City“, Herausgeber: Walter Brune, Rolf Junker, Holger Pump-Uhlmann, erschienen im Droste Verlag, Düsseldorf. erlassen.

“Der Aufsatzband beleuchtet in verschiedenen Beiträgen namhafter Fachleute unterschiedlicher Disziplinen die Wirkung von Shopping-Centern in zentralen Lagen auf unsere Innenstädte in kritischer Weise. Die Herausgeber dieses Buches halten eine öffentliche Diskussion zu diesem Thema für längst überfällig und möchten hierzu anregen“, heißt es in einer eben veröffentlichten Presseerklärung des Verlags.

Weiter heißt es in der Presseerklärung: “Auf der Buchmesse in Frankfurt wurde das Buch erstmalig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In der Öffentlichkeit hat es mittlerweile große Beachtung gefunden. Unter anderem berichteten „DIE ZEIT“ und die „Immobilienzeitung“ über die Veröffentlichung. In der Topsellerliste des Internet-Buchhändlers „Amazon“ erklomm sie zwischenzeitlich in der Rubrik „Städtebau“ sogar Platz 1.

Der Hamburger Einkaufscenterentwickler ECE GmbH & Co KG wollte am 7. November 2006 mit Hilfe eines Antrags auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen die Auslieferung dieses Buches eine solche öffentliche Diskussion verhindern. Hierfür erschienen am 17. November fast in Mannschaftsstärke Anwälte und Vertreter von ECE vor dem Hamburger Landgericht, denen gegenüber eine Anwältin den Droste Verlag vertrat. Das Hamburger Landgericht lehnte den Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen die Verbreitung des Buches im Wesentlichen ab. Es konnte der Argumentation der ECE, dass der Droste Verlag mit der Publikation gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen habe, nicht folgen. Ebenso lehnte das Gericht in 80 % aller Fülle das von ECE beantragte Verbot einzelner Meinungsäußerungen und Tatsachenbehauptungen in dem Buch ab. Nur im Bereich einzelner, für den Gesamtinhalt des Buches unbedeutender Zahlen und Fakten waren Änderungen notwendig.

Die in dem Buch zum Ausdruck gebrachte Kritik gegenüber Entwicklern von Großeinkaufszentren mag deren wirtschaftliche Interessen berühren, jedoch ist sie von den Herausgebern nicht dagegen gerichtet. Deren Kritik dient einzig und allein einem Ziel: dem Erhalt von gewachsenen Einzelhandels- und Stadtstrukturen in unseren Innenstädten bzw. dem, was davon noch übrig ist. Der Verödung von Innenstädten durch überdimensionierte, gewachsene Stadtstrukturen zerstörende Großeinkaufszentren entgegenzutreten, ist gleichermaßen eine kulturelle und gesellschaftliche Aufgabe. Diese Aufgabe in den Focus des öffentlichen Interesses zu stellen, ist unser Anliegen.

Wenn der Einkaufscenterentwickler ECE nun in der einstweiligen Verfügung gegen die Auslieferung des Buches „Angriff auf die City“ Glauben zu machen versucht, dass die Publikation aufgrund eines ökonomischen Interesses auf Seiten eines der Herausgeber oder Autoren entstanden sei, so zeigt dies sehr deutlich, dass die kulturelle Dimension des Themas vom Management der Hamburger ECE nicht begriffen wurde. Dies ist um so bedauerlicher, da dieses Unternehmen eine Stiftung gegründet hat, die dem Erhalt der Lebendigkeit unserer Innenstädte dienen soll.“

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