Schillerpreis an Thomas Hürlimann und Christian Haller verliehen

Thomas Hürlimann erhält für seinen Roman Vierzig Rosen den Schillerpreis in Höhe von 10.000 Franken. Mit derselben Auszeichnung werden Christian Haller, José-Flore Tappy und Leo Tuor bedacht. Pietro De Marchi und Gilberto Isella teilen sich einen Schillerpreis.

Die Schweizerische Schillerstiftung ist die einzige Schweizerische Institution, die Literaturpreise an Autoren aller vier Landesteile vergibt. Verliehen werden sie dieses Jahr am Auffahrtstag (17. Mai) zum Auftakt der Solothurner Literaturtage.

Hürlimann (57) werde für seine „nicht unkritische Hommage“ an seine Mutter und ihre „mirakulöse jüdische Familiengeschichte“ geehrt, heisst es in der Begründung der Schweizerischen Schillerstiftung. Die Jury lobte insbesondere Hürlimanns «traumwandlerisches Gespür für Rhythmus und Tempo» und seine «messerscharfen Dialoge».

Der zweite Deutschschweizer Preisträger, der Aargauer Christian Haller (1943), wird für seine «Trilogie des Erinnerns» ausgezeichnet, die er 2006 mit «Die besseren Zeiten» abgeschlossen hat. «Der Autor versteht es, seine Protagonisten so genau in Landschaft und Zeit zu verorten, dass die politische und wirtschaftliche Geschichte der Schweiz über fast ein Jahrhundert sichtbar wird», begründete die Jury ihre Wahl.

Die Lausanner Lyrikerin José-Flore Tappy (1954), Übersetzerin unter anderem der Gedichte von Erika Burkart, wird für ihren letzten Gedichtband «Hangars» sowie für ihr bisheriges Gesamtwerk geehrt. Die Jury lobte die «vibrierende, schmerzhafte Intensität und Schönheit» ihrer Gedichte. Der auch in der Deutschschweiz bekannte Rätoromane Leo Tuor (47) bekommt den Schillerpreis für «Settembrini – Veta e meinis», ein «ungewöhnliches, intelligentes und überaus unterhaltsames Buch» über Jäger, eine «messerscharfe, aber gleichzeitig auch humorvolle Beschreibung dieser Spezies alpiner Sonderlinge». Alle vier Landesteile berücksichtigt

Den Schillerpreis für italienischsprachige Literatur teilen sich die Lyriker Pietro De Marchi und Gilberto Isella. De Marchi wird für den Band «Replica», eine Sammlung von Gedichten und Kurzprosa geehrt, Isella für den Gedichtband «Corridoio polare».

Urs Heinz Aerni

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