Spyris Heidi sorgt für Zwist bei Islamisten

Man glaubt es kaum – aber jetzt sorgen schon uralte Kinderbücher für religiösen Zwist: Heidi ist ja so etwas wie eine Ikone mitteleuropäischen Anstands, ein Prachtmädchen reinen Herzens sozusagen, jeglicher fundamentalistischer Tendenzen völlig unverdächtig.

Umso erstaunlicher erscheint nun der Vorwurf, den ein Teil der türkischen Presse gegen die Kinderbuchheldin erhebt: Der SPIEGEL berichtet: „Heidi“ leiste den fundamentalistischen Tendenzen in der Türkei Vorschub. Das Boulevardblatt „Hürriyet“ etwa zürnt: „Jetzt werden schon Kinderbücher für die Kopftuch-Propaganda benutzt“. Der journalistische Furor entzündet sich an einer Illustration in der türkischen Ausgabe des Kinderbuch-Klassikers der Schweizer Autorin Johanna Spyri. In dem Buch ist die Großmutter von Heidis Freundin, der in den Rollstuhl gefesselten Klara Sesemann, mit einem Kopftuch zu sehen. Und nicht genug damit: Überdies trage die Großmutter einen weiten Mantel von der Art, wie er besonders bei frommen Musliminnen in der Türkei beliebt sei, monierte die Zeitung „Aksam“.

Wie es Pinocchio ergeht; hier weiterlesen: http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,517864,00.html

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