Suhrkamp wird heute über Druck des neuen Walser-Romans entscheiden

Wie Ulrich Wickert in den Tagesthemen meldete, wird am heutigen Montag Suhrkamp darüber entscheiden, ob der neue Roman von Martin Walser gedruckt wird oder nicht. Marcel Reich-Ranicki hat „seinen“ frankfurter Verlag, in dem pikanter Weise sein Literaturkanon erscheinen wird, aufgefodert, diesen Roman nicht zu drucken. Im Feuilleton – Suhrkamp hat den Roman per E-Mail verschickt, damit sich die Kritiker einen Eindruck über das ungedruckte umstrittene Werk verschaffen können – halten sich die Stimmen die Waage: „Literarisch gänzlich mißlungen“ ist im Nachtrab von MRR’s Vor-Verurteilung zu hören, aber zunehmend mehren sich die Stimmen, die den Antisemitismus-Vorwurf an Walser als absurd zurückweisen. Der Autor sah am Sonntag-Abend der Entscheidung seines langjährigen Haus-Verlags über das Schicksal des neuen Romans gelassen entgegen nach dem Motto „Es muß nicht immer Suhrkamp sein.“ Denn es ist klar, daß ein vor Drucklegung derart umstrittenes Buch nur ein Bestseller werden kann. Wo auch immer er erscheinen mag.

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