Ver.di weiter auf Streikkurs / Urabstimmung in Baden-Württemberg, drohender Arbeitskampf in Bayern, Streikaufruf in Düsseldorf

Im Tarifkonflikt im baden-württembergischen Einzelhandel will die Große Tarifkommission der Gewerkschaft ver.di heute in Stuttgart über eine Urabstimmung und anschließende Streikmaßnahmen abstimmen, meldet tv-südbaden.de. Nach Senderinformationen seien die Verhandlungen mit den Arbeitgebern nach der dritten Gesprächsrunde ohne Ergebnis abgebrochen worden. Die Gewerkschaft fordert für die 220.000 Beschäftigten der Branche Tariferhöhungen um 5,5 Prozent und ein Mindesteinkommen von 1500 Euro.

Im Tarifkonflikt im bayerischen Einzelhandel wird dagegen ein Arbeitskampf immer wahrscheinlicher, schreibt die Nachrichtenagentur ddp laut Online-Seite Live-PR. Die Tarifverhandlungen seien am Montag in München geplatzt, teilte die Gewerkschaft ver.di gegenüber der Agentur mit. Und weiter: “Bereits nach wenigen Minuten hätten die Arbeitgeber erklärt, dass sie kein neues Angebot für eine Lohnerhöhung machen würden. Ein neuer Verhandlungstermin sei nicht vereinbart worden, teilte die Gewerkschaft weiter mit. Am 31. Juli werde die Große Tarifkommission in Bayern über das weitere Vorgehen beraten.“

Mit ganztägigen Arbeitsniederlegungen in mehreren Düsseldorfer Warenhäusern setzt die Gewerkschaft ver.di heute die Arbeitskampfmaßnahmen im nordrhein-westfälischen Einzelhandel fort, teilt die Gewerkschaft in einer Presseinformation mit. Zum Streik aufgerufen sind die Beschäftigten des Carsch-Hauses, des Kaufhofs Berliner Allee, des Kaufhofs Am Wehrhahn sowie die Belegschaft von Hennes & Mauritz in den Schadow-Arkaden.

Nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden hatte ver.di die Tarifverhandlungen Ende Juni für gescheitert erklärt. Zu ersten ganztägigen Streiks war es zu Beginn vergangener Woche gekommen. „Die Einzelhandelsarbeitgeber haben jede Verbesserung der Arbeits- und Einkommensbedingungen ihrer Beschäftigten abgelehnt, keinerlei Angebot unterbreitet und stattdessen die Streichung von Zuschlägen für ungünstige Arbeitszeiten gefordert“, kritisierte ver.di Verhandlungsführerin Lieselotte Hinz. Der aktuelle Konflikt sei das Ergebnis dieser Politik der Verweigerung, die zu keinem Zeitpunkt die Perspektive für eine friedliche Einigung eröffnet hätte.

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