Literaturpreise Bayerischer Buchpreis 2014 an Ulrich Herbert und Thomas Hettche / Silvia Bovenschen wird für ihr Lebenswerk geehrt

Gestern Abend fand in der Allerheiligen-Hofkirche in München die Jurysitzung und Preisverleihung für den Bayerischen Buchpreis 2014 statt. In der Kategorie Sachbuch ging der Preis an Ulrich Herbert, in der Kategorie Belletristik an Thomas Hettche. Mit dem Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten wurde Silvia Bovenschen für ihr Lebenswerk geehrt.

Die Preisträger Ulrich Herbert und Thomas Hettche mit Michael Lemling © Mathis Beutel

In der öffentlichen Jurysitzung diskutierten Denis Scheck, Franziska Augstein und Carolin Emcke in Anwesenheit der nominierten Autoren vor 400 geladenen Gästen über folgende Bücher:

Kategorie Sachbuch:
· Andreas Bernard, „Kinder machen. Neue Reproduktionstechnologien und die Ordnung der Familie“ (S. Fischer)
· Ulrich Herbert, „Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert“ (C.H.BECK)
· Josef H. Reichholf, „Ornis. Das Leben der Vögel“ (C.H.BECK)

Kategorie Belletristik:
· Nino Haratischwili, „Das achte Leben (Für Brilka)“ (Frankfurter Verlagsanstalt)
· Thomas Hettche, „Pfaueninsel“ (Kiepenheuer & Witsch)
· Thomas Kapielski, „Je dickens, destojewski! Ein Volumenroman“ (Suhrkamp)

In der Begründung der Jury heißt es:
„Mit Ulrich Herberts „Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert“ geht der Bayerische Buchpreis in der Kategorie Sachbuch an ein Werk, das uns Deutschen erklärt, wer wir sind und woher wir kommen. Er zeigt Deutschland als Testlabor der Moderne, die Beschleunigung als Kontinuität vom Kaiserreich über die Nazizeit bis zu den zwei deutschen Staaten und das glücklich geeinigte Deutschland. Ein Buch, das mit jedem deutschen Pass mit ausgegeben werden sollte.

Thomas Hettches Roman „Pfaueninsel“ ist ein Musterbeispiel für den Roman als Zeitmaschine. Aus der Perspektive des kleinwüchsigen preußischen Hoffräuleins Maria Strakon erleben wir die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbrüche in einem Mikrokosmos auf der Berliner Pfaueninsel. Gleichzeitig adressiert Thomas Hettche in seinem Roman drängende Fragen der Gegenwart: Was macht einen Menschen zum Monster, es geht um die Konstruktion des Außenseiters und die enger werdenden Toleranzräume in einer zunehmend dem Schönheitsdiktat unterliegenden Gesellschaft.“

Die Preisträger erhalten jeweils € 10.000 sowie eine Preisfigur aus Nymphenburger Porzellan, die vier anderen Nominierten jeweils € 2.000.

Bereits im Vorfeld wurde Silvia Bovenschen als Preisträgerin des Ehrenpreises des Bayerischen Ministerpräsidenten für ihr schriftstellerisches Lebenswerk bekannt gegeben. Ilse Aigner, die Stellvertretende Ministerpräsidentin und Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie würdigte die Autorin: „Elegant, heiter und klug versteht es Silvia Bovenschen immer wieder, mit originellen literarischen Einfällen auch schwierige Themen in der Gesellschaft zu platzieren. Ihre eigene Lebensgeschichte verleiht Ihren Werken eine besondere Glaubwürdigkeit.“ Den Preis nahm Dr. Peter Sillem vom S. Fischer Verlag stellvertretend für die Ehrenpreisträgerin entgegen.
Michael Lemling, Vorsitzender des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern: „Die Verleihung des Bayerischen Buchpreises markiert einen Höhepunkt im Kulturkalender, da sein besonderes Konzept, das Unterhaltung und Expertise auf höchstem Niveau verbindet, einzigartig ist.“

Der Bayerische Buchpreis im Fernsehen: Am 1. Dezember 2014 um 23.45 Uhr Lesezeichen Extra im Bayerischen Fernsehen, Wiederholungen am 2. und 3. Dezember bei ARD alpha.

Der Bayerische Buchpreis 2014 wird veranstaltet vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Bayern e.V. und gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie. Unterstützer des Bayerischen Buchpreises sind die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V., die DATEV und der Verein zur Leseförderung e.V., Medienpartner sind der Bayerische Rundfunk und DIE ZEIT.

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