Vorgeblättert Bücher und Autoren in der ZEIT und im Freitag

Hier finden Sie die Bücher, die in der ZEIT und im Freitag besprochen werden. Damit Sie heute schon wissen, wonach der Kunde morgen fragt, was sie auslegen und vielleicht noch schnell bestellen sollten.

Die Zeit 

Grönemeyers Appell an die Reichen

Herbert Grönemeyer, einer der erfolgreichsten Musiker Deutschlands, plädiert in der neuen Ausgabe der Wochenzeitung DIE ZEIT für eine „Kultur der gemeinsamen Verantwortung und des Mitgefühls“ in Deutschland. Konkret

fordert er wohlhabende Privatmenschen dazu auf, den Künstlern, die durch die Corona-Pandemie in Not geraten sind, stärker zu helfen: „Wäre die Zeit nicht günstig für eine Solidaritätssonderzahlung der Vermögendsten in diesem wohl rauen Herbst und einem drohenden Komplett-Lockdown?“ Grönemeyer erwähnt in der ZEIT die „circa 1,8 Millionen Millionäre“, die es in Deutschland gebe und regt an, diese könnten mit Sonderzahlungen die Not im Kreativbereich lindern: „Wenn sich die Wohlhabendsten bereit erklären würden zu einer zweimaligen Sonderzahlung von zum Beispiel 50.000 bis 150.000 Euro, jeweils in diesem wie auch im nächsten Jahr, stünden ad hoc circa 200 Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung, um Existenzen zu sichern, Pleiten aufzufangen und Ängste zu mildern.“

Eine Gesellschaft sei wie eine Familie, so Grönemeyer, und es sei an der Zeit, dass die reichsten Familienmitglieder den Ärmeren helfen. Die Kultur sei ein wesentlicher Teil des gesellschaftlichen Lebens. „Wir unterhalten, aber wie das Verb beinhaltet, wir halten von unten. Kultur stützt die Menschen in ihrer Verzweiflung, Trauer, in ihrer Lust, Freude, ihrem Lachen, ihrem Mut und ihrer Zuversicht.“

Diese Stützfunktion drohe nun, durch die Pandemie und den Lockdown, verloren zu gehen: „Ein Land ohne die so unmittelbare Livekultur gibt und öffnet den Raum für Verblödung, krude und verrohende Theorien und läuft Gefahr, nach und nach zu entseelen.“

Das Virus reiße Abertausende in die Not: „Das sind unsere Crews, Techniker, Bühnenbauer, Beleuchter, Trucker, Busfahrer, Caterer, Roadies, Aufbauhelfer, Toningenieure, Clubbesitzer, Veranstalter, Securities und viele weitere, ohne die alle Künstler hilf- und glanzlos sind. Vielen dieser Solo-Selbstständigen drohen direkte Insolvenzen, sie greifen bereits ihre Altersreserven an, da sie keine Arbeitslosenversicherung haben.“

Auch die staatliche Unterstützung für Selbständige im Kunst- und Veranstaltungsbereich ist laut Grönemeyer nicht zufriedenstellend: Der Zugang zu dem Hilfsfonds der Bundesregierung sei viel zu kompliziert; außerdem solle den Betroffenen, wie anderen Branchen auch, ein Kurzarbeitergeld zustehen.

Grönemeyer: „Nicht nur die Regierung, auch eine Gesellschaft, eine Familie muss sich bewegen und handeln und tun, was sie kann. Der Zeitpunkt für den ersten Schritt ist und wäre jetzt und gut und wichtig. Und auch ein Zeichen, dass diese Zeiten etwas bewirken. Dass sie eine neue Kultur der gemeinsamen Verantwortung und des Mitgefühls hervorrufen, eines tieferen Sinns und eines wacheren Wahrnehmens und Sichhineindenkens in den anderen.“

Der Freitag

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