Gemeinsam mit Stefanie Müller gründete sie vor zehn Jahren in Potsdam die Buchhandlung Viktoriagarten Die 11-Bücher-Frage an Andrea Schneider

Andrea Schneider und Stefanie Müller

„Bücher statt Wurst“ – unter diesem Motto gründeten Andrea Schneider und Stefanie Müller vor genau zehn Jahren, im November 2011, ihre Buchhandlung Viktoriagarten in Potsdam. In den hellen, rund 80 Quadratmeter großen Räumen, in denen einst Salami und Schinken über den Ladentisch gingen, bieten die beiden ein allgemeines Sortiment mit Schwerpunkt Kinderbuch an. Die persönliche Atmosphäre und eine kompetente Beratung machen die Buchhandlung mit Café zu einem beliebten Treffpunkt für Junge und Alt. Zum Erfolg trägt auch das vielfältige Veranstaltungsprogramm bei, das in diesem Herbst wieder Fahrt aufnimmt. Dann soll es samstags nach Ladenschluss auch wieder Lesungen für Kinder und Jugendliche geben. So wie in der Zeit vor der Pandemie, als beispielsweise Martin Muser, Karsten Teich, Eva Muszynski und Grit Poppe zu Gast waren. Im Jubiläumsjahr wurde die Buchhandlung Viktoriagarten bereits zum vierten Mal mit dem Deutschen Buchhandlungs­preis geehrt. „Die Auszeichnung freut uns sehr und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, betont Andrea Schneider. „Aber was wären wir ohne unser lesefreudiges Publikum? Mit dem Preisgeld möchten wir mit unseren Kundinnen und Kunden eine große Geburtstagsparty feiern.“

ml

  • Ihr Lieblingsbuch als Kind?

Ich bin ja im Osten aufgewachsen und erinnere mich an mein Lieblingsbuch mit 10: Eva und der Tempelritter von Christa Grasmeyer habe ich mehrmals gelesen; gute, nicht einfache Familiengeschichte und erste Liebe

  • Welches Buch hat Ihr Leben geprägt?

Ein Gedichtband von Rilke – als Schülerin habe ich mir seine Gedichte ins Hausaufgabenheft geschrieben und mir die ein oder andere Lebensweisheit zu Herzen genommen

  • Ihr Lieblingsbuch heute?

Harper Lee, Wer die Nachtigal stört…

  • Welchem Buch hätten Sie mehr Erfolg gewünscht?

Gewitterschwimmerin von Franziska Hauser und Das war ich nicht von Kristof Magnusson; bei uns im Laden natürlich immer mal wieder im Stapel zu finden

  • Welches Buch verschenken Sie am liebsten?

In letzter Zeit häufiger verschenkt habe ich Alte Sorten von Ewald Arenz, weil ich das Thema „eigener Hof“ und gleichzeitig die persönlichen Verstrickungen der beiden Protagonistinnen sehr lesbar fand

  • Welchem Buch würden Sie ein ganzes Schaufenster zur Verfügung stellen?

Oh, vielleicht Königinnen der Würstchen von Clémentine de Beauvais, ein herrliches Jugendbuch, das mit Leichtigkeit Schweres erzählt

  • Welches Buch halten Sie für völlig überflüssig?

Alles von Frank Schirrmacher. Sorry, aber wir sind als Laden auch politisch und dieser Autor kommt uns nicht ins Regal

  • Welcher Bestsellererfolg kam für Sie unerwartet?

Marianna Leky, Was man von hier aus sehen kann. Ich habe das Buch von Anfang bis Ende geliebt, aber ich wusste auch um seine verträumte Poesie. Wie toll, wie überraschend, wenn so viele das auch gut finden

  • Welches Buch würden Sie eigentlich gern schreiben?

Manchmal hätte ich Lust, ein kurzes Essay zum Thema Rücksicht und Empathie zu schreiben – irgendwie schaffen wir es immer weniger, uns ein wenig zurückzunehmen und auch mal zuzuhören

  • Welchem aktuellen Titel wünschen Sie den größten Erfolg?

Matthias Jügler, Die Verlassenen – tolle Dramaturgie, spannende Geschichte, klare, schlichte Sprache

  • Welches Buch haben Sie immer noch nicht gelesen?

Jonathan Franzen, Die Korrekturen

Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert