Seine Berliner Buchhandlung Leporello wurde im September 15 Jahre alt Die 11-Bücher-Frage an Heinz Ostermann

Heinz Ostermann

Seit Heinz Ostermann vor 15 Jahren in Rudow am südöstlichen Stadtrand von Berlin mit Leporello an den Start ging, hat sich viel getan. Die 140 Quadratmeter große Kiezbuch­handlung erarbeitete sich mit ihrer persönlichen Atmosphäre ein treues Stammpublikum und organsierte im Laufe der Zeit über 100 Lesungen mit so bekannten Autorinnen und Autoren wie Julia Franck, Antje Rávik Strubel, Eugen Ruge, Christian Berkel und Ferdinand von Schirach, der bei Leporello sogar seine erste öffentliche Lesung absolvierte. Hinzu kommen rund 150 Lesungen für „Rudow liest“, ein Festival der Aktionsgemeinschaft Rudower Geschäftsleute. So viel Kundennähe zahlt sich aus. Die Buchhandlung konnte zahlreiche Preise einheimsen, darunter das Gütesiegel Leseförderung und den Deutschen Buchhandlungspreis. Sein unermüdliches demokratisches Engagement brachte Heinz Ostermann unter anderem die Auszeichnung „Band für Mut und Verständigung“ ein, machte die Buchhandlung aber auch mehrfach zum Ziel von Anschlägen. Davon lässt sich der Mitbegründer der Initiative „Neuköllner Buchläden gegen Rechtspopulismus und Rassismus“ jedoch nicht einschüchtern. Im Gegenteil. Die Anschläge hätten ihn politisch noch aktiver gemacht, sagt er.

 

  • Ihr Lieblingsbuch als Kind?

Hans-Otto Meissner, Kundschafter am St. Lorenzstrom. Danach wollte ich unbedingt nach Kanada auswandern

 

  • Welches Buch hat Ihr Leben geprägt?

Paul Watzlawick, Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Die Auseinandersetzung mit dem Konstruktivismus hat mein Denken deutlich bereichert

  • Ihr Lieblingsbuch heute?

Svenja Leiber, Kazimira. Eine tolle Frauengeschichte, die hauptsächlich in der Zeit zwischen 1870 und 1945 an der ostpreußischen Ostseeküste spielt

  • Welchem Buch hätten Sie mehr Erfolg gewünscht?

Karl Wolfgang Flender, Green Wash, Inc. Nach dem Buch wundert man sich nicht mehr, warum heute alle Produkte so supergrün „sind“

  • Welches Buch verschenken Sie am liebsten?

Das hängt vom dem/der Beschenkten ab, aber die Bücher von Maja Göpel sind auf jeden Fall in der engeren Auswahl

  • Welchem Buch würden Sie ein ganzes Schaufenster zur Verfügung stellen?

Marc Uwe Kling, Das Neinhorn. Ein Muss für jedes Kind – aber auch die Eltern

  • Welches Buch halten Sie für völlig überflüssig?

Alles was vom rechten Rand kommt und antidemokratisch ist, z.B. Bücher vom Kopp und Antaios Verlag.

  • Welcher Bestsellererfolg kam für Sie unerwartet?

Delia Owens, Der Gesang der Flusskrebse. Das Buch hatte anfangs wohl kaum jemand auf dem Schirm ….

  • Welches Buch würden Sie eigentlich gern schreiben?

Meine eigene Biographie. Ganz abgesehen vom Können: Mut gehört auch dazu

  • Welchem aktuellen Titel wünschen Sie den größten Erfolg?

Yasmina Reza, Serge. Ein Buch über das Erinnern, gegen Tabus und für das eigenständige Denken – böse und witzig zugleich

  • Welches Buch haben Sie immer noch nicht gelesen?

Leo Tolstoi, Krieg und Frieden. So viele Seiten ….

 

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