Mit 40.000 Euro dotierte Auszeichnung des Landes Brandenburg und der Fontanestadt Neuruppin wird am 20. August verliehen Die Shortlist für den Fontane-Literaturpreis 2021 steht

Drei Autorinnen und ein Autor sind mit ihren aktuellen Werken für den alle zwei Jahre vergebenen Fontane-Literaturpreis 2021 des Landes Brandenburg und der Fontanestadt Neuruppin nominiert. Die feierliche Preisverleihung an eine(n) der Nominierten ist für den 20. August in der Kulturkirche Neuruppin geplant. Die Shortlist:

  • Olivia Wenzel: 1000 Serpentinen Angst ( Fischer Verlage, 2020)
  • Björn Stephan: Nur vom Weltraum aus ist die Erde blau (Verlag Galiani Berlin, 2021)
  • Judith Zander: Johnny Ohneland (dtv Literatur, 2020)
  • Anna Prizkau: Fast ein neues Leben, (Friedenauer Presse, 2020)
Shortlist Fontane-Literaturpreis 2021 (© Fontanestadt Neuruppin)

Der mit 40.000 Euro dotierte Fontane-Literaturpreis wird in Würdigung Theodor Fontanes als 24-monatiges Stipendium an Autor*innen verliehen, die mit einem Werk erstmalig herausragendes öffentliches Interesse gefunden haben. Der Preis soll sie dabei unterstützen, diesen Weg erfolgreich fortzusetzen. Zur Jury des Fontane-Literaturpreises gehören die Journalistin Nadine Kreuzahler, Prof. Dr. Roland Berbig (Vorsitzender der Theodor Fontane Gesellschaft e.V.), Carmen Winter (Vorsitzende des Verbandes deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller in der ver.di), die Schriftstellerin Dr. Peggy Mädler (Preisträgerin des Fontane-Literaturpreises 2019) und Johanna Hahn, die Geschäftsführerin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels Berlin[1]Brandenburg e.V.

Jurymitglied Carmen Winter: „Wir haben uns für vier ganz unterschiedliche Bücher entschieden: Drei Romane und ein Band mit Erzählungen, drei Autorinnen und ein Autor, klassische und experimentelle Erzählformen. In den Geschichten, die auf so unterschiedliche Art erzählt werden, geht es darum, seinen Platz im Leben zu finden, ums Erwachsenwerden in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche und um die Selbstbehauptung, anders sein zu dürfen. Um Themen also, die uns gerade jetzt bewegen. Wir sind gern den Ideen, Gedanken und Lebensentwürfen der Protagonisten und Protagonistinnen gefolgt. Alle vier Bücher eint auch, dass ihre Autorinnen und der Autor am Beginn einer vielversprechenden und weitreichenden künstlerischen Laufbahn stehen, es ist der erste oder zweite Roman bzw. Erzählungsband, der hier vorliegt. Wir wünschten, alle vier könnten mit einem so großzügigen Stipendium ihre Arbeit für zwei Jahre ohne existentielle Sorgen fortsetzen, denn wir sind neugierig auf das, was Anna Prizkau, Björn Stephan, Olivia Wenzel und Judith Zander in Zukunft schreiben und veröffentlichen werden.“

„Egal wer am Ende den Fontane-Literaturpreis 2021 bekommt: Verdient haben ihn alle. Und bis es soweit ist, heißt es: Vier großartige Bücher lesen“, so Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle. „Natürlich kommt einer der höchsten dotierten Literaturpreise Deutschlands von hier: Brandenburg ist Literaturland. Der Fontane-Literaturpreis trägt nicht nur den Namen eines Autors, der mit der Mark und den Märkern eng verbunden war – sondern dessen größter Wunsch es war, vom Schreiben leben zu können. Und der wusste, wie schwer das manchmal ist. Mit dem Preis möchten wir begabten zeitgenössischen Autor*innen mit ersten erfolgreichen Veröffentlichungen ermöglichen, sich zwei Jahre lang nur dem Schreiben zu widmen und die Literatur zu ihrem Lebensmittelpunkt zu machen. Die damit verknüpfte Lesereise als Teil des Stipendiums erinnert an Fontanes Reisen – und bietet vielleicht Inspiration für neue Werke. Der Preis steht für Kreativität, ‘Made in Brandenburg‘.“

Der Fontane-Literaturpreis des Landes Brandenburg und der Fontanestadt Neuruppin hat mehrere Vorgänger. Er wurde erstmals von 1913 bis 1922 vergeben, unter anderen an Annette Kolb, Leonhard Frank, Carl Sternheim und Alfred Döblin. Nach 1949 gab es zwei Fontane-Preise: Den Westberliner Preis erhielten unter anderen Hermann Kasack, Peter Huchel, Uwe Johnson, Arno Schmidt, Günter Grass, Wolf Biermann und Wolfgang Hilbig. Den Preis des DDR-Bezirks Potsdam erhielten beispielsweise Walter Kaufmann, Christa Wolf und Helga Schütz. Im Jahr 1994 wurde der Fontane-Literaturpreis von Theodor Fontanes Geburtsstadt Neuruppin neu gestiftet, seit 2010 wurde er im Zwei-Jahres-Rhythmus mit Unterstützung des Mäzens Dr. Hans E. Weber vergeben. Zu den Preisträger*innen gehörten etwa Lutz Seiler, Moritz von Uslar, Christoph Ransmayr und Josef Bierbichler. Im Jahr 2019 wurde der Fontane-Literaturpreis erstmalig gemeinsam durch die Fontanestadt Neuruppin und das Land Brandenburg an die Autorin Dr. Peggy Mädler verliehen.

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