In den Medien Die Titel in in Druckfrisch am 24. November und im Literarischen Quartetts vom 6. Dezember

Das sind die Bücher und Autoren in der Druckfrisch – Ausgabe am 24. November 2019 um 23:35 Uhr:

Anita Albus: „Sonnenfalter und Mondmotten“

Es dauert Monate bis sich ihre Bilder entpuppen. Dann strahlen sie mit ihren Texten um die Wette. Anita Albus ist Zeichnerin und Dichterin, verbindet Wortgespinst mit akkurater Feder, schafft mit ihren Büchern die feinstoffliche Synthese von Naturgeschichte und Poesie. Anita Albus Absicht ist es, aus der Zeit zu fallen – und hier findet sie Denis Scheck zum Gespräch über ihr neues Buch „Sonnenfalter und Mondmotten“.

Anita Albus ist Jahrgang 1942 und entstammt einer Chemikerdynastie. Ihre Farben mischt sie selbst aus Naturpigmenten. Vierzehn Jahre nach Erscheinen ihres bedeutenden Werks „Von seltenen Vögeln“ widmet sie sich wieder einer luftigen Spezies: den Schmetterlingen. Raupen, Larven, Falter im Blick und dazu prominente Schmetterlingsliebhaberinnen unter der Lupe – August Strindberg oder Maria Sibylla Merian lässt sie sprechen, Goethe ebenso wie Nabokov.  Von den Schmetterlingen als Symbol der Unsterblichkeit schreibt sie ebenso wie von ihrer zielgerichteten Eiablage in der Nähe der jeweiligen Futterpflanze. Und beides in gleichsam poesievollen Worten. Ob es sich um grellbunte oder helldunkle, kleine oder große Insekten, Sonnenfalter oder Mondmotten handelt, alle werden gleichsam bedacht.
Dietmar Dath: „Niegeschichte“ und „Neptunation“

Mission Neptun: In Dietmar Daths neuem Roman starten die DDR-Bürger und die Sowjetbürger 1989 Hand in Hand auf große Weltraumfahrt. Der grade zusammenbrechende Sozialismus soll extraterrestrisch gerettet werden, der Bruderplanet soll zur neuen Hoffnung gegen den Kapitalismus werden. Knapp dreißig Jahre später wird eine weitere Fähre hinterhergeschickt, nun mit Chinesen und bunt zusammen gewürfelten Bundeswehrrekruten besetzt. Altkommunisten gegen Visionäre – auf ein Haar endet die Mission Neptun im Krieg der Sterne.

Dietmar Dath ist ein Produktionsphänomen: Er ist im wahren Leben Feuilletonredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und nach Redaktionsschluss Deutschlands Science Fiction Auskenner par excellence. Nicht genug der belletristischen Erkundung erscheint begleitend zur Prosa die Theorie: In seinem gleichzeitig erscheinendem, fast tausendseitigen Theorieband „Niegeschichte“ führt Dietmar Dath tief und weit in die Historie und Gegenwart der Science Fiction. Ist deren derzeitiger Boom ein Eskapismusphänomen oder Freude am Möglichkeitssinn? Dath beschreibt, was die Gattung an der Grenze der Naturgesetzte leistet, was sie mit ihm selbst als Leser seit Jahrzehnten anstellt, wie sich Science und Fiction poetisch befruchten und bestenfalls zur Wissensmaschine verbinden. Im druckfrisch-Gespräch treffen zwei Science-Fiction-Fans aufeinander: Dath und Scheck im unterhaltsamen Modus Zukunft.
Dennis Scheck empfiehlt

Eine ganz persönliche Empfehlung: Baedeker’s Handbuch für Schnellreisende grade erschienen beim Dumont-Verlag.

und wie immer, Denis Schecks Kommentar zu den Sachbüchern auf der aktuellen Spiegel-Bestsellerliste.

Das Literarische Quartett

Volker Weidermann lädt am Freitag, 6. Dezember, 23.00 Uhr, im ZDF gemeinsam mit Christine Westermann und Thea Dorn zum Gespräch über Bücher. Zu Gast beim „Literarischen Quartett“ ist diesmal der Schauspieler und Autor Matthias Brandt. Im Rang-Foyer des Berliner Ensembles diskutieren die vier über folgende Titel:

  • John Burnside: Über Liebe und Magie – I put a spell on you, Penguin
  • Theodor Fontane: Effi Briest. Mit einem Essay von Nora Gomringer, Reclam
  • Katja Oskamp: Marzahn, mon amour. Geschichten einer Fußpflegerin, Hanser Berlin
  • Thomas Pletzinger: The Great Nowitzki, Kiepenheuer & Witsch

Ende des Jahres verlässt Volker Weidermann (wir berichteten) das „Literarische Quartett“ und auch Christine Westermann verabschiedet sich aus der Sendung. Das ZDF will das Format im nächsten Jahr grundlegend umgestalten und fortsetzen.

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