"Frankfurt liest ein Buch" Eva Demskis „Scheintod“ steht im Mittelpunkt

Gestern wurde auf einer Pressekonferenz im Panoramasaal der Evangelischen Stadtakademie das Festival Frankfurt liest ein Buch vorgestellt. Es wird vom 4. bis zum 18. Juli mit über 70 Veranstaltungen an mehr als 50 Orten stattfinden.

Lothar Ruske, Sabine Baumann, Karin Wolff, Wolfgang Schopf

Sabine Baumann, Vorsitzende des Vereins Frankfurt liest ein Buch, bedankte sich zuallererst bei allen Förderern, Partnern und Beteiligten: „Es war erneut ein schwerer Weg.“ Doch alle teilen inzwischen die Zuversicht: „Wir glauben, dass die Vorfreude beim Publikum besonders hoch ist.“

Sonja Vandenrath vertrat die Kulturdezernentin und erklärte: „Statt im April findet das Lesefest nun im Juli statt. Die Organisation war ein Husarenritt.“

Das Besondere des Lesemarathons bestehe darin, dass ein Stadt über ihre Grenzen hinaus nicht nur ein Buch lese, sondern auch darüber debattiere. Das Buch werde unter verschiedenen Aspekten betrachtet. „In Pandemiezeiten ist dieser Auftakt des gemeinsamen Lesens besonders wichtig“, unterstrich Vandenrath.

Das Buch Scheintod von Eva Demski sei eine Milieu- und Zeitstudie mit diversen Einblicken in unterschiedliche Gesellschaftsschichten.

Karin Wolff, Geschäftsführerin des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, der das Fest finanziell unterstützt – wie auch der Insel Verlag, das Kulturamt der Stadt Frankfurt, das hessische Kultusministerium, die Mainova, die Frankfurter Sparkasse und die WIBank – begrüßte, dass es „nach einem langgezogenen Winter nun endlich einen Auftakt“ gibt.

Wolfgang Schopf hatte einen Bogen mit allen Veranstaltungen mitgebracht, der genauso groß und lang war, wie Schopf selbst. Er stellte die 1944 geborene Autorin Eva Demski vor, die inzwischen fast 30 Bücher geschrieben hat und seit 1977 als freie Schriftstellerin arbeitet. Schopf sagte: „In Scheintod geht es um alles. Auch um Reiner Demski? Um Eva Demski? Ja und nein.“ Allerdings sei das Buch kein Schlüsselroman: „Bereits der Staatsschutz versuchte nach Erscheinen des Buches 1984 vergeblich, Personen und Zusammenhänge aufzuspüren.“

Ob es wie sonst bei Frankfurt liest ein Buch üblich auch eine Ausstellung gibt, bleibt abzuwarten. Bislang ist nichts geplant. Aber vielleicht gibt es ja doch noch eine Möglichkeit für eine Exposition im Fenster zur Stadt im Zentrum Frankfurts.

Organisator Lothar Ruske stellte anschließend das Programm vor. Viele der 72 Veranstaltung würden im Freien stattfinden, an 15 Events werde die Autorin selbst teilnehmen.

Erstmals gebe es sechs Lesungen in Kirchen, wie sonst auch Gespräche in Schulen und Filmvorführungen. Für alle Veranstaltungen ist eine vorherige Anmeldung und später eine Registrierung vor Ort notwendig. Bei Events in Innenräumen werde nach jetzigem Stand entweder ein negativer Corona-Test, ein Impfausweis (die letzte Impfung muss 14 Tage alt sein) oder ein Beleg über eine überstandene Covid 19-Erkrankung verlangt.

„Am besten, man informiert sich vorab online unter www.frankfurt-liest-ein-buch.de über die Details“, äußerte Ruske.

 

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