Kaffeehaussitzers Netzrückblick Fundstücke aus den Literaturblogs – Januar 2018

Kalkowski
Der Kaffeehaussitzer in seiner natürlichen Umgebung Foto: © Vera Prinz

Durch die bunte Welt der Buchblogs strömt Tag für Tag Literaturbegeisterung in allen Facetten durch das Netz. Einen Überblick zu behalten ist dabei schlicht und ergreifend unmöglich. Aber ein paar lesenswerte Beiträge aus den letzten Wochen gibt es jetzt hier, im Monatsrückblick für Januar 2018.

Die Bücherkrähe hat sich mit dem Begriff der „Lese-Challenges“ auseinandergesetzt und geht der Frage nach, ob es sich dabei um stressige Wettbewerbe handelt oder ob sie Hilfe zur Erweiterung des eigenen Lesehorizonts sein können. Ich muss gestehen, dass alleine der Beitrag zumindest meinen Horizont wieder ein Stück erweitert hat. Gleichzeitig ist es eine gute Gelegenheit, um auf die Lese-Challenge „Wider das Vergessen“ aufmerksam zu machen, die durch den Blog Lesefreude ins Leben gerufen wurde.

Durch den Blog Das Debüt wurde auch dieses Jahr wieder ein Preis für den besten Debütroman vergeben. Eine Bloggerjury kürte Klaus Cäsar Zehrer und seinen Roman „Das Genie“ zum Gewinner. Herzlichen Glückwunsch!

Das Thema Japan spielte im Januar eine Rolle in so manchem Blog. Auftakt machte Bettina Schnerr, die auf Bleisatz mit einem Japan-Special an den Start geht. Hier dürfen wir auf einige spannende Buchvorstellungen gespannt sein, denn sie verbrachte die letzten Jahre in Japan und hat sich in dieser Zeit intensiv mit japanischer Literatur beschäftigt.

Und, klar, das Erscheinen des neuen Murakami-Romans hinterließ im Januar einige Spuren in der Literaturblog-Welt. Jacqueline Masuck hat für ihren Blog masuko13 die Murakami-Übersetzerin Ursula Gräfe und die DuMont-Vertriebsleiterin Imke Schuster interviewt. Sie liefert uns dadurch einen schönen Einblick in die Arbeit an dem und für das Buch. Sarah Reul hat auf Pinkfisch eine leidenschaftliche Vorstellung des Romans veröffentlicht. Und im Blog Bücherkaffee tauschen sich Alexandra Stiller und Florian Valerius (alias Literarischer Nerd) in einem „Buddyread“ über „Die Ermordung des Commendatore (1)“ aus. So viel literarische Begeisterung wirkt ansteckend.

Der mikrotext Verlag ist als reiner E-Book-Verlag gestartet, inzwischen erscheinen dort auch gedruckte Bücher; die ersten Hardcover im Frühjahr 2018. Anlässlich des fünften mikrotext-Geburtstages hat Sandro Abate für seinen Bolg novelero die Verlegerin Nikola Richter interviewt.

Noch ein weiteres Interview möchte ich den Lesern dieser Kolumne ans Herz legen: Sophie Weigand hat für ihren Blog Literaturen die Autorin Franziska Seyboldt befragt, die in ihrem Buch „Rattatatam, mein Herz“ über ihre Angststörung schreibt. Ein sehr mutiges Werk, das dieses Thema aus der Tabuzone herausholt. Und ein sehr empfehlenswertes Interview.

Im Blog 54 Books nimmt Katharina Herrmann Stellung zur Debatte um den Schriftsteller Simon Strauß. Ein ausführlicher und sehr lesenswerter Beitrag.

Der Blog Mama arbeitet von Christine Finke ist kein Literaturblog, aber es geht immer wieder auch um Bücher. Im Januar ist dort ein Beitrag zum polarisierenden Thema Bücher wegschmeißen erschienen. Dies scheint viele Menschen zu beschäftigen; auch auf Kaffeehaussitzer gibt es einen Beitrag dazu. Er ist inzwischen schon fast vier Jahre alt, gehört aber nach wie vor zu den meistgelesendsten.

Ob geheimes Baumleben, Oktopus-Dating oder Bienenvölker: Bücher zur und über die Natur sind im Trend. Julia Schmitz hat sich daher in der „Nature writing“-Welt Großbritanniens umgesehen und stellt in ihrem Blog Fräulein Julia drei spannende Bücher vor.

Im Sachbuchblog Elementares Lesen gibt Bloggerin und Buchhändlerin Petra Wiemann einen ausführlichen Überblick über die Sachbuchneuerscheinungen im Frühjahr 2018; thematisch aufgeteilt in vier nacheinander folgende Beiträge.

Ein Buch, das in der Novitätenflut ein wenig unterzugehen droht, ist „Felix und Felka“ von Hans Joachim Schädlich. Es geht darin um das tragische Leben des jüdischen Malers Felix Nussbaum und seiner Gefährtin Felka Platek. Im Blog Literatur leuchtet erfährt man mehr dazu.

Und zum Schluss gibt es noch eine Städtereise: Isabella Caldart nimmt uns auf ihrem Blog novellieren mit auf einen kulturellen Rundgang durch Mexiko-Stadt. Ein Beitrag, der Fernweh weckt. Oder zumindest Sehnsucht nach Sonne und Wärme. Aber so lange dauert das ja nicht mehr mit dem Frühling.

Uwe Kalkowski ist seit vielen Jahren in der Buchbranche tätig und kennt sie aus unterschiedlichen Perspektiven: Als Buchhändler in großen und winzigen Buchhandlungen, als Absolvent des Studiengangs Verlagswirtschaft in Leipzig und als Marketingmensch in verschiedenen Fachverlagen; seit 2009 ist er Marketingleiter des RWS Verlags in Köln. Als Kaffeehaussitzer bloggt er über Bücher, Literatur und Leseerlebnisse. In der Kolumne Kaffeehaussitzers Netzrückblick gibt er hier auf buchmarkt.de regelmäßig eine Übersicht über lesenswerte Fundstücke aus den Literaturblogs. „Vollkommen subjektiv, handverlesen und rein persönlich ausgewählt ohne Anspruch auf Vollständigkeit, denn eine solche kann es in einer so vielschichtigen Szene gar nicht geben“, wie er sagt.

Kommentare (1)
  1. Hallo Uwe und Buchmarkt,

    Vielen Dank für das Erwähnen des Debütpreises. Bei allem Geblogbustere hat man manchmal das Gefühl, dass dieser Preis ein wenig untergeht.
    Danke auch für die vielen anderen Tipps, wovon ich noch nicht alle kenne.

    Gruß
    Marc

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