In den Medien Jo Lendle zur TV-Kritik an „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten“

„Wir sind von Vorurteilen geprägt. Das passt Dieter Nuhr nicht. Er glaubt, klüger zu sein als ihr Buch, bestätigt dabei aber mit Karacho jedes ihrer Argumente“ (Mehr zum Buch durch Klick auf Cover)

Am Donnerstag hatte Dieter Nuhr in seiner Sendung Nuhr im Ersten über Alice Hasters Buch Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten (Hanser blau) hergezogen (das Buch sei selber rassistisch). Das hat einen Shitstorm im Netz ausgelöst und auch Hanser-Verleger Jo Lendle  zu einem bissigen Kommentar auf Facebookveranlasst hatte.S

Zusätzlich amüsierte sich die Netzgemeinde aber darüber, dass der Comedian für seine Tirade sichtlich schlecht vorbereitet war. Denn weder ist Alice Hasters Buch in den USA „ein Renner“ noch ist es überhaupt dort erschienen. Nuh ist im Netz jetzt zurückgerudert, er hab sich versprochen und gemeint „Bücher dieser Art seien dort derzeit heiß diskutiert“.

Zu Nuhrs inhaltlicher Kritik an Hasters Gedanken hat uns Jo Lendle auf unsere Bitte hin noch einmal präzisiert: „Es gilt die alte Wahrheit: Wenn man tot ist, merkt man nicht, dass man tot ist, aber für die anderen ist es blöd. Nicht anders verhält es sich mit dem Rassismus: Für den, der selbst drinsteckt, ist er unsichtbar. Für die anderen ist es trotzdem blöd.

Genau darauf macht Alice Hastersin ihrem klugen Buch aufmerksam: Wir sind von Vorurteilen geprägt. Das passt Dieter Nuhr nicht. Er glaubt, klüger zu sein als ihr Buch, bestätigt dabei aber mit Karacho jedes ihrer Argumente. Nuhr sieht auf dem Cover einen Namen und ein Gesicht und denkt sich: Die kommt bestimmt aus Amerika. Dabei ist es zu leicht, beim Thema Rassismus auf die USA zu zeigen.
Kurios wird es, wenn Dieter Nuhr sich im Leerlauf seiner Assoziationen zu der Idee versteigt, Alice Hasters sei die Ursache für Trump. Dabei ist es doch so: Jede gesellschaftliche Veränderung ruft Gegenbewegungen hervor und radikalisiert jene, die ihre Vorteile zu verlieren drohen (was sich bei Herrn Nuhr in Reinform studieren lässt). Es wäre bizarr, aus Angst, jemandem zu nahe zu treten, Ungerechtigkeit zu verschweigen.
Dieter Nuhr entlarvt so gern. Man wünschte sich, er würde mal etwas anderes entlarven als seine Vorurteile. Auch dagegen hilft Alice Hasters‘ Buch.“

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