Ausgezeichnet für den Gedichtband "Dämonenräumdienst" Peter-Huchel-Preis 2021 für Marcel Beyer

Marcel Beyer, © SWR/Peter A. Schmidt

Der mit 10.000 Euro dotierte Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik geht in diesem Jahr an den in Dresden lebenden Autor Marcel Beyer. Ausgezeichnet wird er für den bei Suhrkamp erschienenen Band Dämonenräumdienst. Preisstifter sind der Südwestrundfunk und das Land Baden-Württemberg.

Die Jury in ihrer Begründung: „Marcel Beyers Gedichte sind Abenteuerexpeditionen in vertrautes Gelände, das plötzlich fremd und unheimlich erscheint. Elternhaus und Elvis, die Eindrücke der Kindheit, magische Begegnungen mit den Phänomenen der Popkultur und den Helden der Klatschspalten – all das wird in Beyers streng komponierten Gedichten aufgegriffen, in unerhörte Zusammenhänge gerückt, verfremdet und mit den Mitteln von Zitat, Collage, Komik und ironischer Brechung neu arrangiert. Der Titel Dämonenräumdienst ist dabei durchaus wörtlich zu nehmen. Hier werden die Geister der jüngeren deutschen Vergangenheit aufgerufen, um sie durcheinanderzuwirbeln und einer poetischen Choreographie zu unterwerfen: Aufräumarbeiten vor dem inneren Auge eines erfindungsreichen Dichters.“

Die Auszeichnung wird voraussichtlich am 21. Mai in Staufen i. Br. verliehen. Bei dieser Gelegenheit wird auch die Verleihung des Peter-Huchel-Preises 2020 nachgeholt, die im letzten Jahr coronabedingt abgesagt werden musste. Der Preis ging an Henning Ziebritzki für seinen 2019 bei Wallstein erschienenen Band Vogelwerk.

Der vom Land Baden-Württemberg und dem Südwestrundfunk gestiftete Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik wird seit 1984 für ein herausragendes lyrisches Werk des vergangenen Jahres verliehen. Zu den bisherigen Preisträger*innen gehören u. a. Ernst Jandl, Durs Grünbein, Thomas Kling, Monika Rinck, Friederike Mayröcker und Thilo Krause.

Der Preis erinnert an den Namensgeber Peter Huchel (geb.1903 in Groß-Lichterfelde bei Berlin), den bedeutenden Lyriker und langjährigen Chefredakteur der Literaturzeitschrift Sinn und Form. Huchel starb am 30. April 1981 in Staufen im Breisgau. Die unabhängige Jury besteht aus sieben Autor*innen, Literaturkritiker*innen und Literaturwissenschaftler*innen.

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