Literaturpreise Robert Gernhardt Preis 2013 für Paulus Böhmer und Ricarda Junge

Der Robert Gernhardt Preis 2013 geht zu gleichen Teilen an Ricarda Junge für ihr Romanprojekt Die letzten warmen Tage und an Paulus Böhmer für sein Lyrikprojekt Zum Wasser will / alles / Wasser will weg. Das hat Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann heute in Wiesbaden bekanntgegeben:

„Mit dem Preis werden ein renommierter sprachgewaltiger Lyriker und eine noch junge doch im Literaturbetrieb fest etablierte Romanautorin, die ihre ersten literarischen Erfahrungen im Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen sammelte, ausgezeichnet.“ Der mit insgesamt 24.000 Euro dotierte Robert Gernhardt Preis wird am 5. September 2013 in der Naxoshalle in Frankfurt übergeben. Das Preisgeld wird von der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen gestiftet (www.wibank.de).

Paulus Böhmer wurde 1936 in Berlin geboren, studierte Jura, Architektur und Literatur, arbeitete in unterschiedlichen Bereichen und leitete über viele Jahre das Hessische Literaturbüro in Frankfurt. Seit 50 Jahren schreibt und malt Böhmer, seine jüngsten Veröffentlichungen sind Kaddish XI – XXI (2007), 21 Briefe an Froilleins (2008) und Am Meer. An Land. Bei mir (2010). Für sein lyrisches Gesamtwerk erhielt er 2010 den Hölty-Preis für Lyrik in Hannover. „Paulus Böhmer ist ein sprachmächtiger Solitär in der deutschen Gegenwartslyrik, der seit Jahrzehnten an einem großen Opus arbeitet“, hob die Jury in ihrer Begründung zu dem ausgezeichneten lyrischen Projekt Zum Wasser will / alles / Wasser will weg hervor.

Die 1979 in Wiesbaden geborene Ricarda Junge studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Nach dem Diplom studierte sie evangelische Theologie in Frankfurt am Main. Für ihr Debüt, den Erzählband Silberfaden, erhielt sie 2003 den Grimmelshausen-Förderpreis. Bisher veröffentlichte Junge drei weitere Romane: Kein fremdes Land (2005), Eine schöne Geschichte (2008) und Die komische Frau (2010). Für ihr bisheriges Werk erhielt sie verschiedene Auszeichnungen und Stipendien. „Ricarda Junges Romane erzählen von deutscher Gegenwart und Vergangenheit, ohne einem platten Realismus zu verfallen. Stets ist ihnen ein doppelter Boden eigen“, betonte die Jury in ihrer Begründung zu dem ausgezeichneten Romanprojekt Die letzten warmen Tage.

Der Robert Gernhardt Preis soll Autorinnen und Autoren aus Hessen die Realisierung eines größeren literarischen Vorhabens ermöglichen. Er ist nach dem 1937 in Reval geborenen und 2006 in Frankfurt am Main gestorbenen Autor, Zeichner und Maler Robert Gernhardt benannt und mit insgesamt 24.000 Euro dotiert. Seit 2009 wird die Auszeichnung einmal jährlich an zwei Preisträger mit einem Preisgeld von je 12.000 Euro vergeben. Bisherige Gernhardt-Preisträger sind: Andreas Maier, Elsemarie Maletzke und Christian Golusda, Peter Kurzeck, Andreas Martin Widmann, Thomas Gsella, Matthias Göritz, Pete Smith und Frank Witzel.

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