Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: Bücher in Frankreich? Im Dezember wieder

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Die menschlichen Splitter“: Don DeLillo schildert den Moment, nachdem die Schirme schwarz geworden sind. Vielleicht geht die Welt unter. „Aber vielleicht bleibt doch Zeit für das nächste Gedicht.“/Don DeLillo: Die Stille (Kiepenheuer&Witsch)

  • „Fühlende Wesen“: Wenn Influencer auf Instagram über Literatur sprechen, geht es in der Regel um ihre Gefühle. Doch die einvernehmliche Harmlosigkeit täuscht. Verständnis stellt man so nicht her.  Von Ernst-Wilhelm Händler erschien zuletzt der Roman Das Geld spricht im S.Fischer Verlag. 
  • „Körper und Kummer“: Hedwig Richter erzählt die Geschichte der deutschen Demokratie./Hedwig Richter: Demokratie. Eine deutsche Affäre (C.H.Beck)
  • „Bücher? Im Dezember wieder“: Frankreichs Buchläden müssen schließen. Auch Frankreich hat für vorerst einen Monat strengere Regeln erlassen. Die Buchhandlungen schließen – und alle systemrelevanten Läden, die auch Bücher verkaufen, müssen sie aus dem Sortiment nehmen. Die Verbände der Autoren und Verleger fordern die umgehende Wiedereröffnung. Gestern veröffentlichten die Zeitungen ganzseitige Anzeigen der „Cultura“-Supermärkte: „Im Land der Aufklärung dürfen die Lichter des Buchhandels nicht gelöscht werden.“ Im Frühjahr hatte Emmanuel Macron die Franzosen im Fernsehen aufgefordert, Bücher zu lesen. In den vergangenen Monaten konnte sich die Branche erfreulich gut erholen. Bei der Verkündung des zweiten Lockdowns erwähnte Macron die Kultur nun mit keinem Wort. Die für sie zuständige Ministerin Roselyne Bachelot ist machtlos. Vergeblich hatte sie versucht, die zuvor verordnete Ausgangssperre zu lockern: Die Besucher der Theater, Kinos, Konzerte sollten notfalls auch eine viertel oder halbe Stunde nach 21 Uhr zu Hause eintreffen dürfen – mit der Eintrittskarte als Ausnahmebewilligung. Es gab sie nicht, und inzwischen ist sowieso alles dicht. Nach dem bürokratischen Debakel mit Corona-Tests und Masken setzt der Kulturstaat im Chaos auch noch eine zivilisatorische Errungenschaft aufs Spiel, die weltweit bewundert und von Hollywood und der Globalisierung bekämpft wurde: seine „exception culturelle“ – die berühmte kulturelle Ausnahme.

Literatur und Sachbuch

  • „Hungrig ging er von der Bühne“: Philip Norman verneigt sich allzu beflissen vor Jimi Hendrix: Jimi. Die Hendrix-Biografie (Piper)
  • „Schlaf, mein Utopist, schlaf ein“: Josef von Neupauer wollte 1893 die Wunder des Jahres 2020 sehen und schickte dafür zwei Erzfeinde ins künftige Wien./Josef von Neupauer: Österreich im Jahre 2020 (Luftschacht Verlag)
  • „Wir sind ja hier nicht in der Zone“: Räume innerer Emigration: Marko Martin blickt unvoreingenommen in die Kultur der DDR./Marko Martin: Die verdrängte Zeit. Vom Verschwinden und Entdecken der Kultur des Orients (Tropen)
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