Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Der Autor setzt Ton, Tempo und Thema mit einer atemberaubenden Souveränität“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

 

„Wo beginnt die kindliche Phantasie?“: Wie wild die Wildnis wird, entscheidet allein die Vorstellungskraft: Reto Crameris kommt im Bilderbuch Alula – Garten / Urwald ganz ohne Sprache aus. „Wenn kindliche Leser erst einmal entdeckt haben, dass die beiden Geschichten einander entsprechen, dass aus dem Gartenschlauch die Urwaldschlange, aus den Wäscheklammern Krokodile und aus dem Federball- das Spinnennetz geworden sein könnte, wird das Buch wohl eine ganze Weile begeistert hin- und hergewendet werden, um ein Abenteuer mit dem anderen zu vergleichen.“
  • Reto Crameri, Alula – Garten / Urwald (Kunstanstifter Verlag)

„Wer nicht fliehen will, ist auch nicht eingesperrt“: Die Hausverwaltung sieht alles: In ihrem dystopischen Roman Unten ändert Maja Ilisch die Regeln. „Das Schauerliche an diesem Roman, wie überhaupt an guten, weil wahrhaftigen Dystopien, ist der Umstand, dass die Dinge, die hier erzählt werden, nie ganz unrealistisch sind.“

  • Maja Ilisch, Unten. Roman (Dressler Verlag)

„Glasscherben, wie herzlos!“: Das kann man doch noch essen: Ein Jugendroman rettet weggeworfene Lebensmittel. „Von den aktuellen Vorstößen in der Politik, das Containern nicht mehr mit Strafen zu belegen, weiß der Roman noch nichts, aber die Obrigkeiten sind hier überraschend einsichtig. Und wenn das Buch auch angestrengt jugendsprachlich erzählt ist, was es wohl schon in wenigen Jahren ziemlich altmodisch aussehen lassen wird, ist es doch durchaus differenziert, was die Figuren angeht (…)“

  • Antje Leser, Auf der Tonnenseite des Lebens. Roman. (Magellan Verlag)

„Die Tür des Neandertalers: Preston Nortons Jugendbuch“: Ab heute wird zurückgepredigt: Preston Nortons Roman Kurz mal mit dem Universum plaudern. „Es ist bestimmt nicht leicht, ein Buch zu schreiben, das Jungs zwischen vierzehn und sechzehn Jahren gerne lesen. Aber wenn der zweite Satz ‚Regel Nummer eins: Es ist alles Bullshit‘ lautet, könnte es geklappt haben.“

  • Preston Norton, Kurz mal mit dem Universum plaudern. Roman. (aus dem Englischen von Jessika Komina und Sandra Knuffinke; Hanser Verlag)
heute nichts

„Die Geschichte vom Löwen und vom Fuchs“: Ein düsterer Roman, der doch merkwürdig hell leuchtet: Michael Köhlmeiers schmales Meisterwerk Frankie. „Michael Köhlmeier legt mit Frankie ein schmales Meisterwerk vor. Schmal wegen der nur 200 Seiten nach dem Tausend-Seiter Matou aus dem Jahre 2021. Der Autor setzt Ton, Tempo und Thema mit einer atemberaubenden Souveränität. Diese speist sich aus einem reichen Erfahrungsschatz als Verfasser einer umfänglichen Prosa und als Deuter vieler Sagen und Märchen. Zur Kunst, die den Meister macht, gehören Andeutungen und Verzögerungen.“

  • Michael Köhlmeier, Frankie. Roman. (Hanser)
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