Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Dieses Buch ist nicht neu, doch die Lektüre lohnt“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „‚Resilienz allein reicht nicht'“: In seinem neuen Buch versucht sich der Ökonom Markus Brunnermeier an nichts weniger als einem Leitfaden für die Bewältigung gesellschaftlicher Krisen. Ein Gespräch.
    Markus K. Brunnermeier, Die resiliente Gesellschaft – Wie wir künftige Krisen besser meistern können (aus dem Englischen von Henning Dedekind und Marlene Fleißig; Aufbau Verlag)
  • „Sein besseres Ich“: Von Liebe und ihrem Ende hat Botho Strauß schon häufiger erzählt. Dieses Mal aber schlüpft er in die Rolle der verlassenen Frau. „Exakt darin besteht das ästhetische Verfahren von Botho Strauß. Er hofft darauf, dass die einzelnen Sätze, aneinandergelegt, ein größeres Terrain öffnen, als es ein von Handlung, Dialog und Geschehen begrenzter Roman je könnte.“

    Botho Strauß, Nicht mehr. Mehr nicht. Chiffren für sie. (Hanser)

  • „Verboten und undenkbar“: Carmen Maria Machado sucht eine Sprache für lesbische Gewalt. „Machado stülpt ihrer Erfahrung und Situation keine Sprache über, sondern lässt eine Sprachform erst daraus erwachsen. Damit legt sie zumindest einen Stein im Fundament eines Archivs, das dringend weiterzubauen, zu füllen und zu sichten ist.“
    Carmen Maria Machado, Das Archiv der Träume (aus dem Englischen von Anna-Nina Kroll; Tropen)

 

  • „Wer die Sprache entdeckt, entdeckt die Welt“: Kirsten Fuchs schickt ihre Mädchenmeute diesmal mit einem Containerschiff auf Rettungsmission. „Literatur wird erst zu Literatur, wenn sie ihre Bedingungen und ihre Grenzen mitreflektiert. Und dass das kein Grund sein muss, einen hohen Ton anzuschlagen oder irgendwelche beeindruckenden Denkfiguren auszuziselieren, dafür steht Kirsten Fuchs mit ihrer erprobten Lakonie, ihrem Witz und ihrer Ironie, die sie immer wieder auf Abstand gehen lässt (…)“
    Kirsten Fuchs, Mädchenmeuterei (Rowohlt Berlin)

 

  • „Denn du im ewgen Vers wirst fortbestehn“: Hier endet unser Spiel: Im lebenslangen Dialog mit William Shakespeare übersetzt Frank Günther alle 37 Dramen – und 21 Sonette. „Sprachlust, Registerwechsel, eine Nähe zur Umgangssprache, die Shake­speares Fremdheit nicht unterschlägt, philologische Genauigkeit: Was seine Übersetzung der Stücke auszeichnet, bestimmt auch Frank Günthers Umgang mit den Sonetten.“
    William Shakespeare, Sonette / Sonnets (aus dem Englischen von Frank Günther und Christa Schuenke, mit einem Essay von Manfred Pfister; Verlag ars vivendi)
  • „Die Kraft der Verweigerung“: Jacques Semelin über Formen des zivilen Widerstands in Europa. „Dieses Buch ist nicht neu, doch die Lektüre lohnt. Jacques Semelin, ein emeritierter französischer Historiker, dessen Studien zu Massengewalt und Widerstand weltweit Beachtung gefunden haben, hat das Buch bereits in den Achtzigerjahren geschrieben. Nun, mehr als dreißig Jahre später, kommt die deutsche Übersetzung heraus.“
    Jacques Semelin, Ohne Waffen gegen Hitler. Eine Studie zum zivilen Widerstand in Europa (aus dem Französischen von Ralf Vandamme; Wallstein Verlag)
  • „Schiffbruch ohne Zuschauer“: Unaufdringlich authentisch und sprachlich elegant: Maximilian Zechs neoromantische Erkundung der Einsamkeit. „Das alles ist in einer so besonnenen, lebensnahen und zugleich zart poetischen Weise in ruhige, treffende Worte gekleidet, dass sich Zechs gewagt ruhiger Debütroman, der literarisch nichts neu erfindet, aber das psychologische Erzählen so unaufdringlich und gekonnt umsetzt, wie nur möglich, eine neoromantische Epikrise sozusagen, als stimmungsvolle Lektüre für die dunklen Tage empfehlen lässt.“
    Maximilian Zech, Aus einer Zeit (Bucher Verlag)
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