Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Ein atmosphärisch dichtes Stück Zeitgeschichte, das neugierig macht auf die Folgebände“                                                                                                       

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Knarrendes Parkett“: Die Nächte sind lang und zermürbend, die Prosa aber bleibt beherrscht: Der jugoslawische Nobelpreisträger Ivo Andrić hat ein Tagebuch seiner Schlaflosigkeit geführt.                                                                                                                         Ivo Andrić: Insomnia. Nachtgedanken. Herausgegeben, aus dem Serbischen übersetzt und mit einem Nachwort von Michael Martens (Paul Zsolnay Verlag)
  • „Würde ein Sklave der Sklaeverei zustimmen?“: Sozialpolitische Kosten-Nutzen-Rechnungen: Sterben Alte und Kranke nicht sowieso? John Rawls‘ Text „Gerechtigkeit als Fairness“ ist das Buch zur Zeit. „Rawls geht es nicht um gerechte Handlungen, um Gerechtigkeit als individuelle Tugend. Er fragt vielmehr nach der Gerechtigkeit gesellschaftlicher, politisch-sozialer Ordnungen.“                                                                                                            John Rawls: Gerechtigkeit als Fairness (Reclam)
  • „Der Atlas macht mich krank“: Josef Winkler findet Streit – in „Begib dich auf die Reise oder Drahtzieher der Sonnenstrahlen“. „Winkler verlangt Gerechtigkeit, aber ohne Pessimismus oder Verbitterung, er sucht Ruhe und Schönheit, wo es besonders grausam und hässlich ist. Vielleicht gibt es das, wonach Winkler strebt, nur in der Literatur: in seinem unaufhaltsamen Drehen, Verschränken und Ausweiten der Sprache, im Ausprobieren verschiedener Stile, vom Realismus der vorletzten Jahrhundertwende bis zur fast konkret poetischen Unverständlichkeit, im Zitieren von Freunden, Feinden und Idolen, im Verwischen und Rhythmisieren. Auch wenn sie oft vom Tod erzählt, so atmet und lebt seine Sprache doch wie wenige andere.“                                                                                                                     Josef Winkler: Begib dich auf die Reise oder Drahtzieher der Sonnenstrahlen (Suhrkamp)
  • „Um Himmels willen“: Henning Stegmüller erzählt anhand von Votivtafeln Geschichte ausgehend vom 17. Jahrhundert. Viel geht es um Seuchen – passend zu Pandemie-Zeiten. In einem Buch ergänzt er die alten Bilder durch Texte und Fotos heutiger Landschaften.                                          Henning Stegmüller: Verborgene Zeit (Kunstverlag Josef Fink)

  • „Semiramis lässt grüßen“: Ornament der Massen, Luxus für alle Klassen: Ein Sammelband feiert den Terrassenwohnbau als Lösung heutiger urbaner Probleme. „Die Beispiele im Buch sind aufwändig fotografiert und mit sparsamen Grundriss- und Querschnitt-Graphiken illustriert. Kostenaufstellungen fehlen durchweg. Allen Großbauten spenden die Autoren großes Lob und führen die in Umfragen ermittelte Zufriedenheit der Bewohner als Beweis für ihre Zukunftsfähigkeit an.“                                                                                                                                  Gerhard Steixner und Maria Welzig (Hrsg.): Luxus für alle. Meilensteine im europäischen Terrassenwohnbau (Birkhäuser Verlag)
  • „Bloß keine neue Weiblichkeit“: Eine Anthologie mit Texten der feministischen Zeitschrift „Die Schwarze Botin“ „….wegen ihres Eigensinns und der literarischen Qualität, kann man die Texte heute noch mit Gewinn, Gelächter und Genuss lesen.“                                                                                                                                 Die Schwarze Botin. Ästhetik, Kritik, Polemik, Satire 1976–1980. Hrsg. von Vojin Saša Vukadinović. (Wallstein Verlag)
  • Niemand ist unbedenklich: Joseph Conrads großer Roman um die abenteuerliche Reise und die Besatzung der „Narcissus“ in neuer Übersetzung.  „Bis zur Abmusterung im Hafen von London muss der Leser zusammen mit der Besatzung so manches Abenteuer bestehen. Er wird dabei kräftig herumgeschüttelt auf den Wellen einer sehr schönen deutschen Sprache.“                                                                                                                 Joseph Conrad: Der Niemand von der „Narcissus“ (Mare Verlag)

  • „Eine Stadt hat Angst“: Bukarest im September 1939: „Olivia Mannings Roman braucht keine großen Worte, keine feingeschliffenen Sätze, um den Horror zu schildern, der über Europa gekommen ist. Um von Tod und Verfolgung zu erzählen, von Existenzängsten und geplatzten Lebensträumen. Der Roman lebt vor allem von ihrer scharfen Beobachtungsgabe und ihrer Fähigkeit, das Große im Kleinen zu schildern. Ein atmosphärisch dichtes Stück Zeitgeschichte, das neugierig macht auf die Folgebände.“                                                                                                           Olivia Manning: Der größte Reichtum (Rowohlt)
Kommentare (1)
  1. Ich glaube, ich lass den neuen Text von Josef Winkler aus: Nach „Laß dich heimgeigen, Vater, oder Den Tod ins Herz mir schreibe“ über den Kärntner Massenmörder Odilo Globocnik muss ich mich von Josef Winkler erholen – vielleicht mit der Neuübersetzung Joseph Conrads. Auch ein Josef – aber mit ph!
    Dieter Klug

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