Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Ein eindrucksvolles Buch“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

 

„Der indigene Vermittler war unverzichtbar“: Wenn die Sterne den Weg durch den Ozean weisen: Frank Vorpahl stellt drei Polynesier vor, ohne deren Hilfe die Expeditionen James Cooks gescheitert wären. „Leider vermeidet es Vorpahl, das Weitwinkelobjektiv der Theorie zu bemühen und die polynesisch-europäische Begegnungsgeschichte als Teil der Globalisierung einzuordnen. Das Buch verbleibt im Duktus der Erzählung und bietet, bei aller Quellenabsicherung, einen romanhaft lesbaren Text.“

  • Frank Vorpahl, Aufbruch im Licht der Sterne. Wie Tupaia, Maheine und Mai Captain Cook den Weg durch die Südsee erschlossen. (Galiani Verlag)

„In unserem Haus“: Ingke Brodersen forscht ehemaligen jüdischen Bewohnern ihres Hauses in Berlin nach, die Opfer der Schoah wurden. „Dank jahrelanger Recherchen kommt Brodersen den Spuren der Vertriebenen immer näher. Sie nennt die Bewohner oft bei ihren Vornamen, ‚als seien sie gute Freunde‘, nicht ohne sich die Frage zu stellen, ob dies eine zulässige Grenz­übertretung sei.“

  • Ingke Brodersen, Lebewohl, Martha. Die Geschichten der jüdischen Bewohner meines Hauses. (Kanon Verlag)

„‚Mein Blut wird auf sie zurückfallen’“: Fünfundvierzig Jahre nach der Erstveröffentlichung bleibt Leonardo Sciascias Roman Die Affaire Moro eine aufwühlende Lektüre. Nun liegt er in neuer, erhellender Übersetzung vor. „Fünfundvierzig Jahre nach der Erstveröffentlichung bleibt Die Affaire Moro eine aufwühlende Lektüre. Das Buch hat den Autor verändert: ‚Der Fall Moro, das kann ich sagen, hat mein Leben gezeichnet‘, bekannte Sciascia im Jahr 1980.“

  • Leonardo Sciascia, Die Affaire Moro. Ein Roman. (aus dem Italienischen von Monika Lustig; Essay von Fabio Stassi; Edition Converso)

„Die Frage nach der Courage“: Erich Kästners politische Reden und Feuilletons lesen sich bemerkenswert zeitgemäß. Bis hinein in ihre Leerstellen. „Besonders interessant und aufschlussreich sind jene Arbeiten, die Kästner unmittelbar nach dem Ende der Nazi-Zeit geschrieben hat und in denen er seine Rolle darin mit dem Ringen der Nachkriegsdeutschen um Schuld und Sühne verknüpft.“

  • Erich Kästner, Resignation ist kein Gesichtspunkt – Politische Reden und Feuilletons. (hrsg. von Sven Hanuschek; Atrium Verlag)

„‚Ich weiß recht gut, dass ich Etwas bin’“: Reimen wie ein Zauberkünstler, stets nach vorne denken. Zu Jan Philipp Reemtsmas staunenswerter Wieland-Biografie. „Es ist ein eindrucksvolles Buch. Nicht zuletzt stilistisch. Reemtsma formuliert mal launig, mal gelehrt, mal betulich, mal flüssig. Auch mal kreuz und quer austreibend, so dass er sehr viel mehr als einmal auf Formulierungen zurückgreift wie ‚doch dazu später‘ beziehungsweise ‚wir gehen zurück‘. Man könnte eine poetische Sammlung anlegen mit den einschlägigen Formulierungen. Aber wir sind ja nicht Ror Wolf.“

  • Jan Philipp Reemtsma, Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur. (Beck)
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