Umgeblättert Umgeblättert heute: „Ein essentieller Beitrag zu den Diskriminierungsdebatten“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

 

  • „Eingehegt durch die Kunst“: Ein Band dokumentiert die Geschichte der ältesten Porträts von Sklaven in den Vereinigten Staaten. „Zuletzt aber bleibt vor allem bemerkenswert, wie die drei Herausgeberinnen mit einem für dieses Projekt unausweichlichen Quellenproblem umgegangen sind. Denn wie soll man auf Hunderten Seiten über diese fünfzehn Daguerreotypien sprechen, ohne sie zu zeigen? So war es eine richtige Entscheidung, den gesamten Bildsatz erstmals überhaupt vollständig zu reproduzieren. Überzeugend aber auch, dass diesem ersten Tafelteil am Ende des Bandes noch ein zweiter von gerade doppeltem Umfang folgt, der von der amerikanischen Künstlerin Carrie Mae Weems bestritten wird.“
    Hrsg. v. Ilisa Barbash, Molly Rogers und Deborah Willis, To Make Their Own Way in the World. The Enduring Legacy of the Zealy Daguerreotypes (Aperture Foundation)
  • „Im Dienst der großen Umwälzung“: Emilia Roig erörtert Gründe und Formen alltäglicher Diskriminierung. „Dass Emilia Roig einen in seiner Radikalität essentiellen Beitrag zu den Diskriminierungsdebatten dieser Zeit geschrieben hat, steht außer Zweifel. Er wird es so lange bleiben, bis eine ganze Reihe weiterer Empathielücken geschlossen ist.“
    Emilia Roig, Why We Matter. Das Ende der Unterdrückung (Aufbau)
  • „Ein Auferstandener lässt sich doch nur fälschen“: Der Historiker Johannes Fried nimmt sich in seinem zweiten Buch zur Frühgeschichte des Christentums die Mission des Paulus vor.
    Johannes Fried, Jesus oder Paulus. Der Ursprung des Christentums im Konflikt (C. H. Beck)

 

  • „Bitte bleiben Sie“: Das melancholischste Genre der Literatur: Nie verschickte Briefe und Entwürfe von Walter Benjamin. „Der schmale Band ist nicht nur für Benjamin-Philologen interessant, die diesen oder jenen Entwurf mit einem abgeschickten Brief vergleichen, Andeutungen auf Werke und Personen oder Hinweisen auf Publikationsabsichten nachgehen können.“
    Walter Benjamin, Briefe im Entwurf (Verlag Ulrich Keicher)
  • „Götter hassen Extremismus“: Eine „Orestie“ nach Euripides, in sehr modernes Deutsch gebracht von Raoul Schrott, als Hörspiel im Deutschlandradio. Im Deutschlandradio am 21. und 28. März, jeweils um 18.30 Uhr.
    Euripides, Die großen Stücke. Alkestis-Die Bakchen-Elektra-Orestes (dtv)

 

  • „‚Sag mir, welcher Herkunft du bist, und ich sage dir, ob du reden darfst'“: Debatten über Sprache, Geschlecht und Herkunft laufen immer häufiger aus dem Ruder. Die französische Autorin Caroline Fourest beschreibt die Generation Beleidigt. „Fourest führt aus, wie kulturelle Aneignung, die einst das Medium wechselseitigen Verstehens für die Durchsetzung universalistischer Ideale war, mit einer Hermeneutik des Verdachts überzogen und zum Gegenstand einer mit allen Mitteln zu bekämpfenden Praxis wird.“
    Caroline Fourest, Generation Beleidigt (Edition Tiamat)
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