Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Ein großes Epochenporträt“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Schau mal, wie toll dein Vater ist!“: Nach den Obamas, Veronica Ferres, Paul McCartney und zahllosen anderen Prominenten buhlt nun auch Herzogin Meghan um junge Leser. Die werden sich bedanken. „Die meisten Kinderbücher werden nicht von Kindern ausgesucht, sondern von Erwachsenen. Promi-Kinderbücher sprechen Fans der Autoren an, die ihnen so viel Wohlwollen entgegenbringen, dass sie ihnen sogar ihre Kinder anvertrauen.
  • „Der dunkle Hintergrund des Lebens“: Tomás González ist der große kolumbianische Erzähler nach Márquez: Sein neuer Geschichtenband beweist es. „Zur großen Kunst von Tomás González gehört es, dass er uns die Menschen, über die er schreibt, sinnlich vor Augen führt. Das machen auch andere Schriftsteller, entscheidend aber sind die Mittel, die sie dabei verwenden. González macht die Menschen sichtbar, indem er sie isoliert.“
    Tomás González, Die stachelige Schönheit der Welt (Edition 8)
  • „Morgenroutinen des Sonnenkönigs“: Amerikanischer Beitrag zur französischen Literaturgeschichte: Ein historischer Roman von Janet Lewis erscheint als Verhängnis erstmals auf Deutsch. „Anders als der Plot es nahelegt, wird es bei all dem nur passagenweise wirklich spannend. Prägend für den Roman ist weniger die kriminalistisch angehauchte Whodunit-Struktur, sondern vielmehr das, was Roland Barthes als ‚effets de réel‘ bezeichnete, als ‚Realitätseffekte‘. Lewis’ großes Epochenporträt umfasst noch letzte, ja allerletzte Details.“
    Janet Lewis, Verhängnis (dtv)
  • „Bruchstücke eines Missstands, der endlich erforscht gehört“: Ayaan Hirsi Ali sammelt Belege für die Bedrohung von Frauenrechten durch muslimische Einwanderung. „Die von Ali gesammelten Hinweise sollten jedoch als Ansporn verstanden werden, endlich einmal substanzielle Forschungen in diesem Bereich zuzulassen und zu fördern. Selbst dann, wenn die skizzenhaften Ausschnitte nicht ohne Weiteres generalisiert werden können, sind sie doch so beunruhigend, dass etwas getan werden muss.“
    Ayaan Hirsi Ali, Beute. Warum muslimische Einwanderung westliche Frauenrechte bedroht (C. Bertelsmann Verlag)

  • „Der ruhelose Staat“: Oliver Haardts vorzügliche Studie über das Regierungssystem des Kaiserreichs. „Die Hauptteile seines gewichtigen Werkes (…) bieten die beste Gesamtdarstellung zum Regierungssystem des Deutschen Reichs und seines Wandels. Er schöpft aus einer breiten Forschungsliteratur, wertet zeitgenössische Beobachtungen und Analysen aus (…).“
    Oliver F.R. Haardt, Bismarcks ewiger Bund. Eine neue Geschichte des Deutschen Kaiserreichs (Wissenschaftliche Buchgesellschaft)
  • „Schauerlich in Anführungszeichen“: Dana Grigorceas Roman Die nicht sterben ertrinkt in den Klischees, die er eigentlich überwinden will. „Mit hoher Umdrehungsgeschwindigkeit setzt Dana Grigorcea ihren dekonstruktiven Mixer in Bewegung. (…) Mit dem Biss, der nächtlichen Verwandlung und Ekstase, begibt sich Dana Grigorcea auf das Terrain von Stephenie Meyer und ihrer Vampirromane. (…) Dana Grigorceas Roman hat dem Bestseller das Lokalkolorit voraus, die zeithistorische Karikatur. Sehr großen Biss hat die aber nicht.“
    Dana Grigorcea, Die nicht sterben (Penguin)

  • „Die Gier und wann es anfing“: Ein auffälliges Werk in der wachsenden Bibliothek der Gentrifizierungsromane aus der Hauptstadt. „In stilsicheren lebhaften Dialogen lässt sie ihre Figuren reden; umgibt sie mit originellen Einzelgeschichten, die sich zu einer glaubwürdigen Berliner Mischung fügen. Die Bezüge zur Realität sind ja nicht zufällig, auch wenn erfundene Personen dafür stehen.“
    Eva Ladipo, Räuber (Blessing)
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