Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Ein kluges Buch zur rechten Zeit“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

 

„Amerikaner mit serbischer Seele“: Er fand seine Themen im Rinnstein, beim Trödler, zwischen Kirchenbänken oder in Erinnerungen an den Krieg: Zum Tod des amerikanischen Dichters Charles Simic. „Am Montag ist Charles Simic in Dover, New Hampshire, im Alter von vierundachtzig Jahren ge­storben.“
„Selbstzweifel waren seine Sache nicht“: Porträt eines Herrschers, dessen Namen und Schloss alle kennen: Philip Mansel beschreibt das Leben Ludwigs XIV. „Wer sich ein nüchternes Bild von der „Größe“ dieses französischen Monarchen machen möchte, kann zur neuen Biographie von Philip Mansel greifen, die jetzt auch auf Deutsch erschienen ist. Diese Übersetzung ist umso willkommener, als keine der jüngeren maßstabsetzenden französischen Lebensbeschreibungen je auf Deutsch erschien, und das, obwohl Ludwig XIV., der 1643 als Fünfjähriger auf den Thron kam und über siebzig Jahre bis zu seinem Tod 1715 herrschte, gewiss eine der bekanntesten Herrschergestalten der Vormoderne ist.“
  • Philip Mansel, König der Welt. Das Leben von Ludwig XIV. (aus dem Englischen von Karin Schuler; Propyläen Verlag)

„Flirten ist sein Gebet“: Was kann uns eine schwächliche Fliege lehren? In seinen letzten Gedichten schließt Charles Simic von Kleinen aufs ganz Große. „Jetzt, da Charles Simic gestorben ist, scheint es, als seien seine jüngsten Gedichte von Vorahnungen durchzogen, als seien sie als eine Einübung in den Tod zu verstehen. So spricht das erste Gedicht im Band Im Dunkeln gekritzelt davon, wie sich der Dichter jede Nacht mit Worten zudeckt – in ‚Erwartung des großen Schwamms‘, der ihn, allen Worten zum Trotz, irgendwann auswischen wird.“

  • Charles Simic, Im Dunkeln gekritzelt. (aus dem amerikanischen Englisch von Wiebke Meier und Michael Krüger; Hanser Verlag)

„Aus Liebesverrat dem Tod anheimgegeben“: Diese rasende Mutter machte literarisch Schule: Kurt Steinmanns grandiose Neuübersetzung der antiken Tragödie Medea des Euripides. „Der Luzerner Altphilologe Kurt Steinmann, dem wir zahlreiche vorzügliche Übertragungen antiker Tragödien verdanken, hat jetzt eine Neuübersetzung der Medea des Euripides vorgelegt, die bis in jedes Detail den gegenüber Aischylos und Sophokles weniger feierlichen, gleichwohl pathosgeladenen Ton des jüngsten der drei großen griechischen Tragiker ins Deutsche transponiert.“

  • Euripides, Medea. Zweisprachige Ausgabe. (aus dem Griechischen und kommentiert von Kurt Steinmann; Nachwort von Thea Dorn; Manesse Verlag)

„Der letzte Romantiker“: Peter Rühmkorf kämpfte gegen die betuliche Geschichtsvergessenheit der Nachkriegsliteratur. Jetzt erscheinen seine gesammelten Interventionen. „Wer von der stilistischen Funkenschlägerei, der immensen poetischen Dauerflughöhe und der so unglaublich vergnüglichen Klugheit dieses großen Dichters und sternklaren Polemikers nicht genug bekommen kann, kriegt jetzt: alles.“

  • Peter Rühmkorf, Essays und Monographien 4. Literaturkritik (1953-1962). Oevelgönner Ausgabe, Bd. 1/12. (hrsg. von Stephan Opitz und Barbara Potthast; Wallstein Verlag)

„Pompöse Leere“: Was hat er eigentlich nicht erfunden? Jeremy Adler beschwört in seiner Biografie aufdringlich die Bedeutung Goethes. „Geschrieben hatte Jeremy Adler dieses Buch ursprünglich für ein angelsächsisches Publikum, das von Goethe kaum etwas oder vielleicht auch gar nichts weiß. Das Original, mit einem Umfang von 250 kleinen, luftig bedruckten Seiten, erschien im Rahmen der Serie ‚Critical Lives‘ des Verlags Reaktion Books, als Broschur und nach Art der ‚Rowohlt Monographien‘ gestaltet.“

  • Jeremy Adler, Goethe. Die Erfindung der Moderne. Eine Biographie. (aus dem Englischen von Michael Bischoff; C. H. Beck)

„Zum Tod von Charles Simic„: „Simic schrieb nicht nur Gedichte, sondern auch funkelnde Essays. Darin konnte er über Bildende Kunst und Philosophie genauso nachdenken wie über den Jazz, über die Impulse der Improvisation, die er für seine Gedichte nutzte. (…) Jetzt ist dieser selbsternannte ‚Meister der Verkleidungen‘ im Alter von 84 Jahren in Dover, New Hampshire, gestorben.“

 

„Sensibler und gelassener mitreden“: Matthias Heine gibt klugen Rat zum Umgang mit „kaputten“ Wörtern. „Da kommt ein kluges Buch zur rechten Zeit, das knapp 80 kontrovers diskutierte ‚kaputte‘ Begriffe von A wie ‚Abtreibung‘ über K wie ‚Kolonie‘ bis Z wie ‚Zwerg‘ untersucht, Wörter also, die problematisch geworden sind. Der Journalist und Sachbuchautor Matthias Heine hat sie so aufbereitet, dass wir uns am Ende jeder einzelnen Wortdiskussion ein fundiertes Urteil bilden können. Denn darum geht es hier: um die Schärfung des sprachlichen Urteilsvermögens über die Angemessenheit strittiger Begriffe auf der Grundlage genauer Kenntnis des Für und Wider.“

  • Matthias Heine, Kaputte Wörter? Vom Umgang mit heikler Sprache (Dudenverlag)
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