Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Ein Leben, das geradezu romanhafte Züge besitzt“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Wo die Ruinen einen Babysitter haben“: Nach dem schwarzen Ground Zero: Sarah M. Broom erzählt von ihrer Heimatstadt New Orleans, der eigenen Familie und den Folgen des Hurrikans Katrina. „Die Autorin beschreibt all das in einer manchmal sachlichen, manchmal emotionalen Sprache. Es gelingt ihr, die wenig gesehenen Teile der Stadt New Orleans lebendig zu machen und das eindimensionale Image als Frühlingspartyziel vor historischer Kulisse zu brechen.“
    Sarah M. Broom, Das gelbe Haus. Leben und Überleben einer Familie in New Orleans (aus dem Englischenvon Tanja Handels; Hanser Berlin)
  • „Die subtilen Tricks des Lüstlings“: Tanguy Viel erzählt in seinem Polit- und Boxerroman Das Mädchen, das man ruft von einem Sexskandal in der französischen Provinz. „Dem provinziellen Rahmen zum Trotz dockt Viels Roman an MeToo- Aktualitäten an – freilich dreht er die Schwarz-Weiß-Tendenz der Debatte in eine subtile Untersuchung von Grauzonen.“
    Tanguy Viel, Das Mädchen, das man ruft (aus dem Französischen von Hinrich Schmidt-Henkel; Wagenbach)
  • „Ohne die Phantasie geht nichts“: Das Spiel mit den Perspektiven: Kenneth Cukier, Viktor Mayer-Schönberger und Francis de Véricourt diskutieren die positiven Seiten des Framings. „Framers ist zuallererst ein Management-Buch, aber auch eine Art Manifest einer bedrohten gesellschaftlichen Mitte und des liberalen Pluralismus.“
    K. Cukier, V. Mayer-Schönberger und F. de Véricourt, Framers. Wie wir bessere Entscheidungen treffen und warum uns Maschinen um diese Stärke immerbeneiden werden (Redline Verlag)

  • „‚Unser Weltbild ist nicht mehr aktuell'“: Bernd Scherer ist davon überzeugt, dass ein neues Erdzeitalter angebrochen ist: das Anthropozän. Im Interview erklärt er, was das für die Gegenwart bedeutet.
    Bernd Scherer, Der Angriff der Zeichen. Denkbilder und Handlungsmuster des Anthropozäns (Matthes & Seitz)
  • „Aus den Trümmern kann man nicht heraus“: Der Briefwechsel zwischen Gertrud Zenzes und Gottfried Benn zeigt das unruhige Leben einer Frau, die mehr war als das „Petitchen“ ihres berühmten Geliebten. „Das große Verdienst der Edition besteht nicht nur in einer millimetergenauen, filigranen Kommentierung der Briefe, sondern vor allem auch darin, dass Stephan Kraft in einem umfangreichen Nachwort die Biographie von Gertrud Zenzes rekonstruiert – ein Leben, das geradezu romanhafte Züge besitzt.“
    Gottfried Benn, Gertrud Zenzes, Briefwechsel 1921-1956 (Wallstein/Klett-Cotta)

 

  • „“Spur der Kerne“: Die andere Mrs. Walker, eine mäandernde Kriminalgeschichte von Mary Paulson-Ellis. „Mary Paulson-Ellis legt Spuren, winzige, die von Mandarinenkernen in Manteltaschen zum Beispiel, die eines Bildes, das nur einen Staubrand hinterlassen hat.“
    Mary Paulson-Ellis, Die andere Mrs. Walker (a. d. Engl. v. Kathrin Bielfeldt; Argument)
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