Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Ein Roman wie eine soziologische Studie, nur dramatischer, auch verwickelter“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

 

„Die ungespielten Gitarren“: Revolution, und dann? In seinem Roman Platz der Befreiung zeichnet Andrej Blatnik ein Porträt der slowenischen Wendegeneration. „Blatnik erzählt diese Geschichte in knappen prägnanten Kapiteln, die grobe chronologische Ordnung bisweilen durch Rück- und Vorgriffe durchbrechend und voller kursiver Einschübe in den Dialogen, die das Ungesagte, das nur Gedachte ausdrücken.“

  • Andrej Blatnik, Platz der Befreiung. Roman. (aus dem Slowenischen von Klaus Detlef Olof; Folio Verlag)

„Major Tom ist einer von uns“: Friederike Kretzen versucht sich an der Magie des wilden Denkens: Bild vom Bild vom großen Mond heißt ihr als Roman einer Reise bezeichnetes Buch. „Wer sich darauf einlässt, wird die eigene Phantasie in sich erweckt finden zu einer inneren Reise, wo auch immer sie hinführt.“

  • Friederike Kretzen, Bild vom Bild vom großen Mond. Roman einer Reise. (Dörlemann Verlag)

„Diktatur der Bienenstöcke“: Warum soll man das lesen? Antoine Volodine bittet mit seinem Roman Einige Einzelheiten über die Seele der Fälscher zum literarischen Verwirrspiel in ein Paralleluniversum. „Dass es immerhin möglich ist, über 300 Buchseiten einen Spannungsbogen zu konstruieren, ohne eine nachvollziehbare Geschichte zu erzählen, beweist Volodine mit seinem jetzt auf Deutsch vorliegenden Roman Einige Einzelheiten über die Seele der Fälscher. Es ist das dritte von weit über 40 veröffentlichten Werken des Autors, das der Übersetzer und bekennende Volodine-Adept Holger Fock übertragen hat.“

  • Antoine Volodine, Einige Einzelheiten über die Seele der Fälscher. Roman. (aus dem Französischen von Holger Fock; Edition Converso)

„Die Scham“: Pornografischer Film? Großer Fehler! Islamfeindliche Aussagen? Missverständnis! Wie sich ein verloren wirkender Michel Houellebecq in einem neuen Büchlein rechtfertigt. „Unter den vielen traurigen Büchern, die der französische Schriftsteller Michel Houellebecq geschrieben hat, ist sein neuestes, schmales Werk (Quelques mois dans ma vie) das traurigste.“

„Hier stimmt was nicht“: Im Roman In unseren Kreisen schildert Georg M. Oswald den Versuch einer Familie, der Gewöhnlichkeit ihrer Existenz zu entkommen. „(…) Georg M. Oswald (…) hat einen typischen Oswald-Milieu-Roman geschrieben, gedankenanregend, fein beobachtetet, mit großem Identifikationspotenzial für alle, die in einem der gentrifizierten Bullerbü-Viertel in München, Hamburg, Berlin über- und nebeneinanderwohnen, als hätte ihnen jemand den Befehl dazu gegeben. Ein Roman wie eine soziologische Studie, nur dramatischer, auch verwickelter.“

  • Georg M. Oswald, In unseren Kreisen (Piper)

„Das große und das kleine Einmaleins der Exklusion“: Elisabeth Wellershaus lotet in einem hochreflektierten Selbstversuch aus, Wo die Fremde beginnt. „Das Buch ist Ergebnis eines Selbstversuchs. Es analysiert anhand des eigenen Lebenswegs die toxische Wirkung herabwürdigender Gesten und Umgangsformen. Entstanden ist ein fein gewobener Text, der zwar auf autobiografischem Fundament aufsetzt, diesen subjektiven Ansatz jedoch in einen komplexen wissenschaftlichen und literarischen Kontext einbettet.“

  • Elisabeth Wellershaus, Wo die Fremde beginnt: Über Identität in der fragilen Gegenwart (C.H Beck)
Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert