Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Eine Meisterin des autobiographischen Erzählens“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Doppelpack für die Literatur“: Der Pandemie etwas entgegensetzen wollen Klaus Beckschulte, der Börsenvereins-Geschäftsführer des bayerischen Landesverbandes, und Tanja Graf, die Leiterin des Münchner Literaturhauses. Die beiden bündeln deswegen nun im zweiten Pandemie-Herbst ihre Kräfte. Parallel zur traditionsreichen Münchner Bücherschau wird vom 17. November bis zum 5. Dezember im Literaturhaus das Literaturfest München stattfinden.
  • „Letztes Kind der Aufklärung“: Da ist sie also, und mit was für wunderbaren Texten: Aus Barbara Honigmanns Preisreden ist ein meinungsstarkes und sehr persönliches Buch geworden. „Honigmann ist eine Meisterin des autobiographischen Erzählens, das zeigen auch ihre Reden bei der Entgegennahme von Literaturpreisen und Auszeichnungen. Den Band, in dem diese jetzt zu lesen sind, nennt die Autorin ‚Unverschämt jüdisch‘. Deutsche Juden (…) schrieben oft über ihr Leben, weil es das Chaos der Moderne spiegelte. Während sie in den letzten beiden ­Jahrhunderten zu Deutschen mutierten, ohne wirklich akzeptiert zu werden, ­ gaben sie sich Rechenschaft über das, was ihnen geschah, und auch bei Honigmann ist das so.“
    Barbara Honigmann, Unverschämt jüdisch (Hanser Verlag)
  • „Wo ein Fachdidaktiker ist, ist immer auch eine Unterrichtseinheit
    Ein Buch, wie man es von Hans-Ulrich Treichel liebt: Schöner denn je erzählt von der Obsession eines mit seiner Durchschnittlichkeit hadernden Akademikers. „Man genießt bei der Lektüre die filmische Präzision der Szenen und Dialoge, genießt vor allem den bewährten Treichel-Sound, der der Schüchternheit den Charme abgewinnt und mit vielen pointierten Einsichten aufwartet, über Freundschaftsschieflagen, Ehekonflikte, den Sinn und Unsinn des Reisens, die Kapriolen der Erinnerung oder das Gefühl der ‚guten Fremdheit‘ im Leben, die von der ’schlechten‘ genau zu unterscheiden sei.“
    Hans-Ulrich Treichel, Schöner denn je (Suhrkamp Verlag)
  • „Raus aus dem Schatten“: Ein Band über die Mitglieder der Familie Gurlitt. „Wer sich eine luzide Gurlitt’sche Familienbiographie erhofft, den wird dieses Buch nicht froh machen. Es bietet vielmehr Grundlagenforschung, erzählt eingehend, wer wann warum was tat und mit wem im Austausch war, aber zieht nur ab und an rote Fäden über die Generationen hinweg.“
    Ursula Renner (Hrsg.), Die anderen Gurlitts. Unterwegs zu einer Familiengeschichte (wbg Academic)

  • „‚Wir erben Geschichten'“: Wie die der jüdischen Familie Camondo beim Künstler Edmund de Waal landete. Ein Gespräch. „Ich habe nicht darum gebeten, diese Geschichte zu schreiben. Sie kam zu mir. Die Sammlung der Netsuke ist in meine Hände geraten, die Geschichte hat sich mir präsentiert, und bis heute kann ich nicht von ihr lassen. Man weiß von etwas und hat auf einmal die volle Verantwortung. Ich kannte das Museum Camondo, war in den Archiven. Hätte ich einfach davonspazieren können?“
    Edmund de Waal, Camondo: Eine Familiengeschichte in Briefen (übersetzt von Brigitte Hilzensauer; Zsolnay)
  • „Für zwei Säcke Reis“: Abi Darés Roman erzählt vom Wert eines Frauenlebens. „Einer von Darés stärksten Kunstgriffen ist dabei Adunnis Sprache: Ihre Erzählstimme macht den Leser in einfachem, oft falschem Englisch, beziehungsweise Deutsch, zum Komplizen ihrer kindlichen Gefühlswelt.“
    Abi Daré, Das Mädchen mit der lauternen Stimme (aus dem Englischen von Simone Jakob; Eichborn)

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