Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: Eine Rezension für einen Lektor, der gegen das Vergessen ankämpfte

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:“

 

 

„Schottische Schrottidylle“. Ein Haus am Loch als Köder: Simone Buchholz gönnt ihrer Staatsanwältin Chastity Riley einen Ausflug in die Familiengeschichte. Wird das der Abschied für immer?
  • Simone Buchholz: River Clyde (Suhrkamp)

„Hauptfigur Hongkong: Digitalermittler: Chan Ho-keis „Die zweite Schwester“ ist eine Mischung aus Gesellschaftsroman und Tech-noir

  • Chang Ho-kei: Die zweite Schwester (Atrium)

„Mein Wille wird Ihr Wille sein: Giancarlo de Cataldo findet Spaß an Fesselspielen – und „wirkt häufig wie der Versuch einer Parodie“

Giancarlo da Cataldo: Alba Nera  (Folio)


Krimis in Kürze

  • Matthias Wittekind: Vor Gericht (Kampa)
  • Kai Hensel: Terminal (Unionsverlag)
  • Camilla Trinchieri: Toskanisches Vermächtnis (Insel)

 

Das politische Buch

„Eine Stadt der Toten: Omar Bartov zeichnet akribisch nach, wie der NS-Rassenwahn üpdas ostgalizische Buczacz kam“: Der Historiker René Schlott widmet diese Rezension dem S.Fischer-Lektor Walter Pehle, der „ein Leben lang gegen das Vergessen gekämpft hat“

  • Omar Bartov: Anatomie eines Genozids – Vom Leben und Sterben einer Stadt namnes Buczacz (Suhrkamp)

„Mosaik der Unterdrückung“: Ein Nachschlagewerk über Prag unter deutscher Besatzung, das auch von „sehr unterschiedlichem kollektivem Gedenken“ zeugt

  • Jiři Padevĕt: Prag 1939 – 1945. Unter deutscher Besatzung. Orte, Ereignisse, Menschen (Mitteldeutscher Verlag)

 

 

„Lass uns heimfahren, Opa“. Die Tocher, dann die Enkelin, dann die Urenkelin – ein autobiografischer Roman schaut Generation für Generation zurück auf den SS-Großvater

  • Heike Duken: Denn Familie sind wir trotzdem (Limes) 

 

Kommentare (1)
  1. Rene´ Schlott gebührt das Verdienst, seine Rezension des neuen Werks von Omer Bartov „Anatomie eines Genozids“ dem kürzlich verstorbenen S.Fischer-Lektors Walter Pehle zu widmen. Bartov ist seit seinem Standardwerk „Hitlers Wehrmacht. Soldaten, Fanatismus und die Brutalisierung des Krieges“ (1990) in der Fachwelt ein Begriff, und wie Pehle mit seiner ‚Schwarzen Reihe‘ in den Fischer-TB (mehr als 250 Titel) ist auch der israelische Historiker (Jg. 1954), der seit langem in den USA lehrt, ein unermüdlicher Kämpfer gegen das Vergessen – allen Widerständen von alten und ’neuen‘ Nazis und Faschisten zum Trotz. Bartovs neuem Buch sind ganz viele Leser zu wünschen.
    Dieter Klug

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