Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Eine so ergrei­fen­de wie beglü­cken­de Lektü­re“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Auf manchen Bildern trampelte er herum“: Charles Darwent legt eine gut recherchierte Biographie des Malers und ästhetischen Spätzünders Josef Albers vor. „Ansons­ten empfiehlt sich das akri­bisch recher­chier­te und plas­tisch erzähl­te Porträt neben den kundi­gen Werk­ana­ly­sen und der Vorstel­lung von Archi­tek­tur­auf­trä­gen auch als Wegwei­ser in das Fort­wir­ken der Bauhaus-Idee.“
    Charles Darwent, Josef Albers. Leben und Werk (Piet Meyer Verlag)
  • „Führ mich an den Fluss des Lebens“: In T.C. Boyles Roman „Sprich mit mir“ bringt ein Wissenschaftler Menschen und Affen zusammen. „Sprich mit mir ist eine so ergrei­fen­de wie beglü­cken­de Lektü­re, weil Glück im Mitlei­den liegt, im Pathos und im Verste­hen.“
    T.C. Boyle, Sprich mit mir (Hanser)
  • „Übungen in historischem Tourismus“: Valerie Hansen bringt das Jahr 1000 in Erinnerung. „Auf den ersten Blick kommt man ganz hübsch herum in diesem Buch, das selbst den Anasa­zi im ameri­ka­ni­schen Westen und den Reichen der Chola und Srivi­ja­ya in Südasi­en einen Besuch abstat­tet, aber irgend­wann merkt man, dass es gedank­lich die ganze Zeit über auf der Stelle tritt: Selbst auf dem entle­gens­ten Terrain findet es immer nur die Nüsse, die die Auto­rin vorher eigens dort vergra­ben hat.“
    Valerie Hansen, Das Jahr 1000. Als die Globalisierung begann (C. H. Beck)

  • „Viel von ihrer Tapferkeit“: Zu ihrem 400. Geburtstag wird die Barockdichterin Sibylla Schwarz begeistert ediert und gelesen, denn der Kanon soll weiblicher werden. Vereinnahmen wir sie heute zu sehr?
    Sibylla Schwarz, Ich fliege Himmel an mit ungezähmten Pferden. Werkauswahl (Secession)
    Sibylla Schwarz, Werke. Kritische Ausgabe Band 1 (Reinecke & Voß)
    Sibylla Schwarz, Deutsche Poetische Gedichte (Wehrhahn Verlag)
  • „Oliver Meiler über die Agromafia“: „SZ-Italien-Korrespondent Oliver Meiler ist für sein Buch durch Italien gereist, vom Süden Siziliens bis nach Mailand, entlang der ‚Seidenstraße der Agromafia‘, und weiter bis nach Deutschland. Er hat mit Richtern, Bauern und Reportern gesprochen und zeigt, wie die Tomate für die Mafia zum neuen Kokain geworden ist.“
    Oliver Meiler, Agromafia. Wie ’Ndrangheta & Co. die italienische Lebensmittelproduktion beherrschen – und was auf unsere Teller kommt (dtv)

  • „Die Einheit des Menschengeschlechts“: „Vor 150 Jahren erschien Die Abstammung des Menschen von Charles Darwin, reihte uns als Tier unter die Tiere ein und gab uns gemeinsame Vorfahren.“
    Charles Darwin, Der Ursprung der Arten durch natürliche Selektion oder Die Erhaltung begünstigter Rassen im Existenzkampf (Klett-Cotta)
    Charles Darwin, Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl (Ausgabe von 1875 bei Wikisource)
  • „Die eigenen Wunden und die der Ahnen“: Mirna Funks Roman Zwischen Du und Ich erzählt vom Befreiungsversuch einer Jüdin. „Die Verrichtungen des Alltags werden zuweilen enervierend ausführlich in kurzen Sätzen aufgelistet, so, als hätte jemand Angst, die Hand vom Geländer zu nehmen. Und auch in den Dialogen gibt es seltsam redundante Passagen, als könnten die Redenden sich selbst nicht immer glauben.“
    Mirna Funk, Zwischen Du und Ich (dtv)
  • „Die ehrliche Erfinderin“: Schriftstellerin Felicitas Hoppe hat Fieber 17 und fabuliert und reflektiert zum Thema Kindheit. „Der Band Fieber 17 besteht aus dem Aufsatz zur Kindheit (hervorgegangen aus einem Leipziger Vortrag 2012) und der Titelerzählung (im Sommer 2020 als Radiotext gesendet), mit der der Band beginnt. Und in der wir – als hätte Hoppe nicht schon in früheren Büchern, angefangen nicht erst bei Hoppe, die erzählte Biografie zum literarischen Feld erklärt – jedes Wort glauben. Fast jedes Wort.“
    Felicitas Hoppe, Fieber 17 (Dörlemann)
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