Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Einer der spannenden, herausfordernden Romane dieses Bücherherbstes“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Das Märchen vom Krieg“: Maaza Mengiste schreibt mit dem Roman „Der Schattenkönig“ weiter am Mythos des äthiopischen Herrschers Haile Selassie. Ein kurioses Buch. „Maaza Mengistes realitätsenthobene Romanphantasie wirkt wie aus der Zeit gefallen. Vor dem Hintergrund des neuen Bürgerkriegs, den der äthiopische Ministerpräsident Abiy Ahmed, Friedensnobelpreisträger und entlarvter Gewaltherrscher, derzeit gegen die aufständische Provinz Tigray führt, erst recht.“

    Maaza Mengiste, Der Schattenkönig (aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit; dtv)

  • „Der Betrieb ist zurück“: Es kommen wieder Menschen zur Buchmesse. Mit der Buchpreisverleihung ging es los, und das zentrale Gesprächsthema ist gesetzt. „Polyphon wird an diesem Abend die künstlerische Autonomie des Buches besungen. Gegen wen sich diese anti-identitätspolitische Beschwörung richtet, bleibt vage.“
  • „Innere Abraumhalden“: Drei Erzählungen und ein Essay in Clemens Meyers Band Stäube. „Die uralte Wozu-Frage geht Meyer weniger theoretisch an, als dass er sich als emphatischer Leser zeigt, der von denen, die er bewundert, viel gelernt hat.“

    Clemens Meyer, Stäube. Drei Erzählungen und ein Nachsatz (mit Fotografien von Bertram Kober; Faber & Faber)

 

 

  • „Die Himmelszerkratzerin“: Graffiti der Zerstörung: Die Literaturwissenschaftlerin Catherine Mavrikakis malt ein Roman-Fresko der Nachkriegszeit in den Vereinigten Staaten. „Die wilde Sprache, die symbolische und emotionale Kraft reißen mit – Der Himmel über Bay City ist einer der spannenden, herausfordernden Romane dieses Bücherherbstes.“
    Catherine Mavrikakis, Der Himmel über Bay City (aus dem Französischen von Sonja Finck und Patricia Klobusiczky; Secession Verlag für Literatur)
  • „Manchmal lacht man, wenn man sich fürchtet“: Literarische Rückgriffe aufs Alte Testament sind typische Krisenbewältigungsstoffe: Auch der nicaraguanische Autor Sergio Ramírez hält es bei seinem Roman Sara so. „All das klingt äußerst tiefsinnig und gelehrt. Doch was die Inhaltsangabe unterschlägt, ist die Tatsache, dass Sergio Ramírez einen unterhaltsamen, heiteren, streckenweise sogar humoristischen Roman geschrieben hat, der wie einst Thomas Mann das biblische Geschehen ironisch gebrochen nacherzählt.“
    Sergio Ramírez, Sara (aus dem nicaraguanischen Spanisch von Lutz Kliche; Edition 8)
  • „Das Gewicht verschiebt sich nach Ostasien“: Adam Tooze über die globalen wirtschaftlichen und politischen Folgen der Pandemie. „Während sich die meisten Studien bislang mit den mentalen und psychologischen Folgen der Pandemie und den zu ihrer Eindämmung ergriffenen Maßnahmen beschäftigen, mit Vereinsamung und Depression, Lernrückständen und wachsender Aggressivität in der Gesellschaft, hat sich Adam Tooze in seiner großen Arbeit zu Pandemie und Lockdown auf die weltwirtschaftlichen und weltpolitischen Folgen konzentriert“
    Adam Tooze, Welt im Lockdown. Die globale Krise und ihre Folgen (aus dem Englischen von Andreas Wirthensohn; C. H. Beck Verlag)

Kommentare (0)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert