Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Er machte den Schweizer Dialekt weltläufig“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

  • „Mit gebremstem Schaum“: In Wer wir sind erzählt Lena Gorelik von ihrer russisch-jüdischen Familie, lässt die eigentliche große Frage aber unbeantwortet. „Bis zuletzt bleibt das Gefühl, einer fremden Familie beim Gespräch am Nachbartisch zuzuhören. Um gänzlich folgen zu können, muss man wohl dabei gewesen sein.“
    Lena Gorelik, Wer wir sind (Rowohlt Berlin)
  • „Sterne über einer Poetin vor dem Erwachen“: Neue und selbst vergessene Gedichte von Ulla Hahn. „Ein Sinn fürs Kosmische, ja etwas wie Weltfrömmigkeit durchzieht die späten Gedichte der Ulla Hahn. Die Autorin kommt gern auf Vorstellungen der Naturwissenschaft zurück.“
    Ulla Hahn, stille trommeln. Neue Gedichte aus zwanzig Jahren (Penguin)
  • „Der gottverlassene Gläubige“: Er machte den Schweizer Dialekt weltläufig: Kurt Martis letzte Texte und seine höchst persönlichen Kolumnen aus einem halben Jahrhundert. „Kurt Marti verstand sich als Teil der deutschen Literatur, nie sonst war die Mundart in der Schweiz derart weltläufig und universalistisch. Die Notizen und Details ergänzen seine Gedichte und Prosa. Ohne die Kolumnen kann man sich keinen gültigen Eindruck von der Bedeutung seines Schaffens machen. Sie sind Kurt Martis intellektuelles Hauptwerk.“
    Kurt Marti, Notizen und Details. 1964–2007 (Wallstein Verlag)
    Kurt Marti, Hannis Äpfel. Gedichte aus dem Nachlass (Wallstein Verlag)
    Kurt Marti, Alphornpalast. Prosa aus dem Nachlass (Wallstein Verlag)

  • „Kein Ende der Qual“: Andreas Eckerts Geschichte der Sklaverei und Anton de Koms Wir Sklaven von Suriname. „Die Lektüre dieses so schmalen und durch seine Nüchternheit schonungslos erhellenden Überblicksbuchs von Andreas Eckert zur Geschichte der Sklaverei lässt am Ende Bitternis und Trostlosigkeit zurück. (…) De Koms Kampfschrift beflügelt ein literarischer Schwung, der sich endlich auch in der sorgfältigen Neuübersetzung von Birgit Erdmann im Deutschen entfalten kann.“
    Anton de Kom, Wir Sklaven von Suriname (Transit Buchverlag)
    Andreas Eckert, Geschichte der Sklaverei. Von der Antike bis ins 21. Jahrhundert (Verlag C.H. Beck)
  • „Ein Universum verschwindet“: J. J. Voskuils sachlicher Demenz-Roman Die Mutter von Nicolien. „Über fast drei Jahrzehnte erstreckt sich die Chronik, die der niederländische Schriftsteller J. J. Voskuil dem geistigen Verfall einer alleinstehenden Frau widmet, von den späten Fünfzigern bis in die frühen Achtziger. (…) In den Niederlanden gab es, wie es scheint, vor ein paar Jahren nicht nur einen klugen Schriftsteller, sondern auch überraschend viele kluge Leser.“
    J. J. Voskuil, Die Mutter von Nicolien (Wagenbach)

  • „Der Geburtsfehler einer Religion“: Klaus Wengst hat eine bahnbrechende Analyse zur Entstehung des Christentums und seiner Israelvergessenheit geschrieben. „Das hier angezeigte Buch ist in Aufbau, Sprache und Argumentation so klar und jederzeit gut nachvollziehbar, dass es wirklich auch ohne Vorkenntnisse bestens zu lesen ist.“
    Klaus Wengst, Wie das Christentum entstand. Eine Geschichte mit Brüchen (Gütersloher Verlagshaus)
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