Danach fragen Kunden Umgeblättert heute: „Es ist ein gewaltiger Roman“

Jeden Morgen blättern wir für Sie durch die Feuilletons der führenden Tageszeitungen – damit Sie schnell einen Überblick haben, wenn Kunden ein bestimmtes Buch suchen oder Sie nach einer Idee für einen aktuellen Büchertisch:

 

„Die gesungenen Grenzen des Selbst“: Wer genauer hinhört, der begreift mehr: Vinciane Despret macht mit der Erforschung der Territorialität von Vögeln bekannt. „Das neue Buch der belgischen Philosophin Vinciane Despret nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die Forschungsgeschichte zur Territorialität der Vögel und beschreibt, wie Vögel ihre Lebenswelt konstruieren und wie Biologen versuchen sie zu verstehen. Sie sondiert die gängige Vorstellung von Territorien als Privateigentum und von Vögeln als Kleinbürgern, die dieses Eigentum verteidigen.“

  • Vinciane Despret, Wie der Vogel wohnt (aus dem Französischen von Nicola Denis; Matthes & Seitz Verlag)

„Er hatte keinen Ruf zu verlieren“: Gekämpft wird immer noch: Wilhelm von Boddiens Erinnerungen an seinen über drei Jahrzehnte währenden Einsatz für den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses. „Von Boddien erzählt eingangs vom Widerstand namhafter Kunsthistoriker vor allem aus der DDR gegen den Abriss des Schlosses, das trotz Bombenschäden als Ausstellungs- und Verwaltungsbau weiter genutzt wurde.“

  • Wilhelm von Boddien, Abenteuer Berliner Schloss. Erinnerungen eines Idealisten (Wasmuth & Zohlen Verlag)

„Mit Bildern den eigenen Blick weiten“: Sie ist so viel mehr als die Witwe von Peter Weiss: Die Erinnerungen der Bühnenbildnerin Gunilla Palmstierna-Weiss. „Das Memoir von Gunilla Palmstierna-Weiss ist ein zwar selbst­bewusstes, aber keineswegs selbstbezügliches Buch, sondern weitet von Anfang an den Blick. Umso trauriger stimmt die Nachricht, dass die Autorin am vergangenen Sonntag im Alter von 94 Jahren gestorben ist.“

  • Gunilla Palmstierna-Weiss, Eine europäische Frau (aus dem Schwedischen von Jana Hallberg; Verbrecher Verlag)

„Und führe uns in der Versuchung“: In seinem Roman Die Summe des Ganzen erzählt Steven Uhly die Geschichte eines pädophilen Priesters. „Auf 156 Seiten inszeniert Uhly aus dem Beichtstuhl und den finstersten Winkeln der menschlichen Psyche heraus ein Kammerspiel, das sich zum Thriller ausfaltet.“

  • Steven Uhly, Die Summe des Ganzen (Secession)

 

„Wie ein Buch verschwindet“: Mohamed Mbougar Sarr überwältigt mit seinem Prix-Goncourt-gekrönten Roman Die geheimste Erinnerung der Menschen. „Die geheimste Erinnerung der Menschen ist zweifelsohne ein großes Buch, aber wirklich eines für leidenschaftliche Leser. Mehr noch: Es ist hoch aktuell. Man kann mit ihm in die Debatten über die Auswirkungen des Kolonialismus und Rassismus einsteigen. (…) Dem Prix Goncourt sei Dank, dass es einen deutschen Verlag gefunden hat und aufmerksam übersetzt wurde. Es ist ein gewaltiger Roman.“

  • Mohamed Mbougar Sarr, Die geheimste Erinnerung der Menschen. Roman. (dt. v. Holger Fock/Sabine Müller; Hanser)
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